Neues Abfallgesetz: Mallorca verbietet Einwegplastik und Alukapseln
Mallorca, das bedeutet für viele Deutsche regelmäßig Sonne, Strand, Meer und Partyvergnügen. Doch auch unsere Lieblingsinsel bleibt nicht vom wachsenden Müllproblem der Meere und der Umwelt verschont. Im Gegenteil, dank des manchmal ausufernden Partygeschehens agieren viele Gäste noch gedankenloser. Dem soll jetzt mit dem neuen Abfallgesetz Einhalt geboten werden. Damit Mallorca das bleibt, was es schon lange war und noch immer ist: ein Paradies für Natur, Tier und Mensch gleichermaßen.
Ambitioniertes Müllgesetz
Am 29. Januar diesen Jahres wurde im Balearen-Parlament das neue Abfallgesetz beschlossen. Dieses gilt ab Januar 2021 sowohl für Mallorca selbst als auch für die benachbarten Inseln. Es gilt als eines der ambitioniertesten Gesetze dieser Art, womit erstmals eine Grundlage besteht, restriktiver gegen die Mengen an Müll und ihre Verursacher vorzugehen.
Kunststoff und Plastik weitgehend verboten
Ob Kaffeekapsel aus Aluminium oder Rasierklingen und Feuerzeuge, alles darf ab dem Jahr 2021 nur mehr dann genutzt werden, wenn es mehrfach verwendet oder wieder verwertet werden kann. Das betrifft neben den genannten Produkten auch Druckerpatronen und Toner. Die mallorquinische Regierung setzt auch bei den Süßigkeiten an, denn Lollis dürfen nur dann verkauft werden, wenn das dabei genutzte Plastik – etwa in der Verpackung und beim Stiel – aus wieder verwertbarem Material besteht. Gleiches gilt für Ohrstäbchen und sogar Packungen von Feuchttüchern. An sich ein praktisches Produkt im Süden, doch auch eine erhebliche Belastung für die Umwelt. Demnach müssen dort auch entsprechende Hinweise auf deren Umweltunverträglichkeit angebracht sein. Komplettes Plastikbesteck sind ebenso wie Teller und Becher bzw. Strohhalme aus diesem Material ab 2021 komplett verboten.
Hälfte des Abfalls muss recycelt werden
Zusätzlich zum dezidierten Verbot von Produkten mit oder aus Kunststoff und Plastik werden im neuen Abfallgesetz auf Mallorca die Gemeinden verpflichtet, mindestens die Hälfte des verwertbaren Mülls aus Glas, Bio bzw. Plastik einer Wiederverwertung zuzuführen. Das ist ein erster Schritt, der dennoch die Recycling-Quote deutlich steigert. Doch die Regierung auf der Balearen-Insel geht einen Schritt weiter. Bis ins Jahr 2030 soll dieser Wert bei satten 65 Prozent liegen.
Bewusster Umgang mit Trinkwasser
Urlauber auf Mallorca wissen, dass es gerade im Sommer sehr heiß wird – und damit ist nicht vorwiegend die Partyszene gemeint. Ein gesteigertes Trinkverhalten von alkoholfreien Getränken, vor allem Wasser, ist also durchaus angebracht. Doch der Umgang damit soll bewusster erfolgen. Das bedeutet, dass es zukünftig nicht mehr in Einweg-Kunststoff Flaschen verkauft werden darf. Stattdessen erhalten Kunden in Restaurants und Bars kostenfreies Leitungswasser in Karaffen und Gläsern bzw. Flaschen. Auch für die öffentlichen Gebäude gibt es in Zukunft diesbezüglich ein Umdenken. Statt der Einweg-Flaschen soll es Trinkwasserspender aus wieder verwertbaren Materialien geben.
Mallorca setzt auf ein strenges Gesetz zur Abfallvermeidung und zur Reduktion des Plastikmülls. Die Ambitionen sind bewundernswert und können hoffentlich umgesetzt werden. Landschaft, Bewohner und Tiere bzw. Pflanzen der herrlichen Urlaubsinsel haben ein Recht darauf.