
GoBanyo – Ein Duschbus speziell für Obdachlose entwickelt
In den letzten Monaten konnten Passanten in den Städten wahrnehmen, dass die Zahl der Obdachlosen in Deutschland steigt. Die soziale Schere zwischen denen, denen es gut geht und denen, die nichts mehr haben, zeigt ihre Wirkung. Zum Verlust der Wohnung gehört auch der Verlust von Lebensqualität. Schon eine Dusche oder eine warme Mahlzeit werden zum Problem für die, die auf der Straße leben. Ein Crowdfunding-Projekt verspricht eine deutliche Verbesserung für Obdachlose.
Würde – keine Bindung ans Einkommen
Körperpflege und Hygiene sind in unserem Kulturkreis fest verankert. Schon Kinder lernen, dass regelmäßiges Waschen und Duschen helfen, gesund zu bleiben. Viele Krankheiten entstehen durch mangelnde Hygiene.
Die meisten Menschen verbinden Körperpflege mit ihrem Anspruch und ihrem Recht auf Würde. Hier dürfen Obdachlose nicht ausgeschlossen sein. Bisher war es schwierig für Menschen ohne Wohnung, sich selbst eine regelmäßige Hygiene zu garantieren. Inzwischen gibt es einen Lichtstreif am Horizont. Ein Duschbus für Obdachlose kann das Dilemma zu lösen helfen.
Was kann ein Duschbus bieten?
Der Duschbus GoBanyo entstand durch den Umbau eines klassischen Reisebusses. Dieser Bus war eine Spende. Nach dem Umbau bietet der Bus eine Nutzungsmöglichkeit an fünf Stunden pro Tag. Es sind drei Badezimmer eingebaut. Der Bus steht an fünf Tagen zur Verfügung. An einem dieser Tage fungiert er als Bus nur für Frauen. Seit Anfang Dezember pendelt der Bus in Hamburg zwischen drei Standorten. Diese Mobilität garantiert, dass Obdachlose mit festen Standorten den Bus finden und nutzen können. Für jeden Nutzer gibt es Handtücher und frische Wäsche nach dem Duschen. Selbstverständlich ist die Nutzung für Obdachlose kostenfrei.
Problem erkannt, Gefahr gebannt?
Mit dem Duschbus ist ein großer Schritt getan. Doch wer jetzt denkt, alle Probleme der Obdachlosen seien gelöst, täuscht sich. GoBanyo ist weiterhin auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen, denn der Bus will unterhalten werden. Außerdem werden Hygieneartikel, Handtücher und Wäsche gebraucht. Die gemeinnützige Organisation ist also auf Spenden angewiesen. Darüber hinaus darf die Initiative als eine Forderung gesehen werden. Auch Obdachlose in anderen Städten brauchen Möglichkeiten, zu duschen und ihren Körper regelmäßig zu reinigen. Neben sozial engagierten Menschen aus der Bevölkerung sind auch kommunale Stellen gefordert, denn soziale Missstände im öffentlichen Raum kann man nicht allein auf die soziale Einstellung der Bürger abwälzen.
Der Bus für Obdachlose ist eine so geniale wie einfache Idee. Außerdem ist er notwendig. Bisher waren die Menschen auf der Straße sich selbst überlassen, aktuell werden sie mit ihren Sorgen und Nöten besser wahrgenommen. Für die Zukunft ist wünschenswert, dass die Unterstützung für GoBanyo nicht nachlässt.