
Deutschland unterstützt die weltweite Ausrottung von Polio
Polio ist eine sehr ernst zu nehmende unheilbare Erkrankung. Besonders Kleinkinder unter fünf Jahren stecken sich damit an. Deshalb hat sich die Globale Initiative zur Polioausrottung, kurz: GPEI, zusammengeschlossen. Reiche Industrienationen wie Deutschland unterstützen das Bündnis. Die Bundesrepublik hat 98,3 Millionen Euro zugesagt, um Polio weltweit auszurotten.
GPEI bereits seit 1988 aktiv
Der Kampf gegen Polio ist äußerst mühsam – Unmengen an Energie, Geld, Aufklärungsarbeit und politisches Engagement sind von Nöten. Das Bündnis Globale Initiative zur Polioausrottung ist deshalb bereits seit 1988 aktiv. Ihr Ziel ist eine poliofreie Welt.
Seit den Anfängen ist viel passiert. Dieses Jahr kamen am 19. November Abgesandte aus aller Welt zusammen, um gemeinsam gegen die Infektionskrankheit zu kämpfen. Treffpunkt war Abu Dhabi. Im Wüstenstaat kam es zu erheblichen Fortschritten. Insgesamt wurden 2,6 Milliarden Dollar zugesagt. Deutschland unterstützt das Vorhaben mit 98,3 Millionen Euro.
Gelder kommen Impfungen zugute
Die finanziellen Investitionen kommen vor allem den Kindern in Kriegs- und Krisengebieten zugute. Sie sind zumeist von medizinischer Versorgung und Impfungen ausgeschlossen. Impfteams erreichen sie kaum. Jedoch ist ohne eine Schutzimpfung ihr Leben in großer Gefahr. Polio ist unheilbar und führt oftmals zu lebenslangen Lähmungen. Für Kleinkinder unter fünf Jahren endet die Infektionskrankheit nicht selten tödlich.
Polioinfektionen wurden deutlich reduziert
Das Engagement der GPEI kann schon große Erfolge vorweisen. In den letzten 30 Jahren wurde die Zahl der Polioinfektionen um 99,9 Prozent reduziert. 1988 waren noch mehr als 350 000 Kinder in über 126 Staaten von der Infektionskrankheit betroffen. Heute herrscht Polio lediglich in Afghanistan sowie Pakistan. 2019 infizierten sich in Pakistan 82 Personen, in Afghanistan 20.
Auch dem westafrikanische Land Nigeria ist ein ganz besonderer Erfolg gelungen. Es steht nämlich kurz davor, offiziell das Prädikat „poliofrei“ zu erhalten. Mittlerweile wurden schon seit über drei Jahren keine Neuinfektionen mehr gemeldet. Das ist die zentrale Forderung für das Zertifikat der Africa Regional Certification Commission. Erhält Nigeria 2020 diese Zertifizierung, wäre der gesamte afrikanische Kontinent poliofrei.
Weltweite Ausrottung dennoch schwierig
Trotz der bisherigen Erfolge gestaltet sich die weltweite Ausrottung von Polio als äußerst schwierig. Vor allem politische Instabilität und Kriege gefährden die Ziele der GPEI. Auch Fehlinformationen durch das Internet erschweren die Aufklärungsarbeit. Umso wichtiger ist die Arbeit der GPEI und die finanzielle Unterstützung der Geberländer weit über 2020 hinaus.
Infektionskrankheiten wie Polio kennen auf dieser immer globaler werdenden Welt keine Landesgrenzen. Essenziell ist aus diesem Grunde eine stabile Impfrate. Mindestens 95 Prozent der Menschen müssen geimpft sein. Auch der Aufbau von tragfähigen Gesundheitssystemen trägt zum Sieg gegen Polio bei.
Trotz der bisherigen Erfolge infizieren sich leider immer noch Kinder an Polio und viele sterben sogar daran. Folgeschäden wie Lähmungen führen zu Stigmatisierungen und erschweren ein normales Leben. Umso wichtiger ist die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer.