Costa Rica ist Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
Costa Rica ist ein kleiner Staat – doch beim Thema Nachhaltigkeit ganz groß. Dieses Umdenken war auch dringend notwendig. Riesige Waldrodungen, Profitgier, die Landwirtschaft und Viehzucht hatten die einzigartige Natur des Landes fast komplett zerstört. Heute ist beinahe die Hälfe des Staates mit Wäldern bedeckt. Naturreservate schützen bedrohte Arten und Pflanzen. Nachhaltigkeit zählt zur obersten Devise. Das kleine Land gilt daher als Vorreiter. Costa Rica will bis 2021 klimaneutral werden.
Wildparks zur Arterhaltung
Spezielle Adventureparks unterstützen den Lebensraum der vielen Wildtiere Costa Ricas. Sie sind in zwei Zonen aufgeteilt. Ein Bereich kann von Besuchern besichtigt werden. Hier gibt es Wanderwege und sogar Hängebrückenrouten, durch die man höher in den Dschungel gelangt. Auch viele exotische Pflanzen lassen sich bestaunen. Guides führen die Tagestouristen durch das atemberaubende Gelände. Sie wollen das Bewusstsein für den Schutz der Umwelt an die Besucher weitergeben und beantworten viele Fragen. Die andere Zone dient alleine dem Naturschutz und der Artenvielfalt. Die Besucher können den abgetrennten Bereich nicht betreten. Geschulte Wildhüter und Biologen dokumentieren den Wildbestand.
Zertifizierte Farmen schützen die Umwelt
In der Region Monteverde befindet sich eine, von vielen zertifizierten Fincas, die LIFE Farm. Sie liegt auf einem 84 Hektar großem Ackerland. Hier wird Kaffee angebaut. Aber nur die Hälfte der Ackerfläche wird dafür genutzt. Der andere Bereich dient dem Umweltschutz und der Artenvielfalt. Zudem wird die Finca künftig gänzlich auf Spritzmittel verzichten. In einem Projekt mit verschiedenen Universitäten suchen sie nach neuen umweltfreundlichen Anbaumethoden für die Kaffeeproduktion. Aktuell wird an einem organischen Dünger, der von Hand gefertigt wird, getüftelt. Auf der LIFE Farm kommen nur natürliche Pflanzenbestäuber zum Einsatz. Viele Wildtiere, wie Pumas oder seltene Spinnen lassen sich auf dem Gelände der Finca sichten. LIFE verzichtet größtenteils auf Maschinen, um Tiere und Umwelt gezielt zu schonen. Eine große Zahl an Mitarbeiter, überwiegend aus den Nachbarländern, helfen in der Erntezeit. Die Arbeitskräfte erhalten einen fairen Lohn, eine gute Unterkunft und gratis WLAN, damit sie Kontakt mit ihren Familien halten können.
Organic Farmen locken Individualtouristen
Die Finca Verde Lodge galt lange als absoluter Geheimtipp. Sie liegt in Bijagua mitten im nördlichen Regenwald. Die Farmbesitzer haben ein einzigartiges Paradies erschaffen. Hier tummeln sich Wildtiere wie Brüllaffen, Kolibris, Faultiere und Rotaugenlaubfrösche. Sogar bedrohte Tiere wie seltene Schlangen, Schmetterlinge oder Frösche werden auf der Organic Farm gezüchtet und in den Regenwald ausgesiedelt. Auch ein kleiner Ackerbau zur Selbstversorgung gehört zur Finca. Pestizide verwendet man selbstverständlich nicht. Auf dem Gelände gibt es fünf Unterkünfte für Touristen, die immer ausgebucht sind.
Visionen für eine bessere Zukunft
Costa Rica pflanzt seit Kurzem die ersten Teakholz-Bäume. Diese innovative Holzsorte sorgt für mehr Diversität. Neue Gesetze sollen die Umwelt zusätzlich schützen. Bäume darf man nur noch mit spezieller Genehmigung und generell erst dann roden, wenn sie ausgewachsen sind. Verstöße haben strafrechtliche Folgen. Der kleine Staat investiert zudem viel in die Bildung, um auch beim Nachwuchs ein ökologisches Bewusstsein zu schaffen. Zudem nutzt Costa Rica überwiegend nachhaltige Energieformen, wie Solar-, Wind- und Thermalenergie. Das kleine Land will zukünftig die Verwendung von Plastik weiter reduzieren.
Costa Rica hat verloren geglaubten Lebensraum wiederbelebt. Die Wälder und Wildtieren sind zurückgekommen. Die Landwirtschaft setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit. Das kleine Land nimmt eine absolute Vorreiterrolle in Zentralamerika ein.