Erste Erfolge der Ocean CleanUp-Anlage
Ein vielversprechender Anfang! Die Ocean CleanUp-Anlage des 25-jährigen holländischen Umweltaktivisten Boyan Slat verzeichnet erste Erfolge. Sie sammelt Plastikmüll in den Ozeanen. Dadurch kann dieser herausgefischt und umweltverträglich recycelt werden.
Meeresschützer säubern die Ozeane
Boyan Slat setzt sich bereits seit einem Alter von 16 Jahren aktiv für den Umweltschutz ein. Der begeisterte Schnorchler wollte etwas gegen die erhebliche Verschmutzung der Meere unternehmen. Mit 18 Jahren legte er dann den Grundstein für sein Projekt Ocean CleanUp.
Der charismatische Niederländer mit guten Händchen für erfolgreiche PR-Aktionen zog etliche Sponsoren und sogar den holländischen Staat an Land. Auch Crowdfunding unterstützte ihn mit Millionenbeträgen. Zusammen mit Wissenschaftlern, Ingenieuren und vielen freiwilligen Helfern entwickelte Slat den Ocean CleanUp-Müllfänger. Diese innovative Müllsammelanlage, treibt autonom auf der Wasseroberfläche und sammelt selbstständig im Meer treibenden Plastikmüll auf.
Prototyp startete 2016
Vor drei Jahren war es dann endlich soweit. Der erste Prototyp konnte ins Wasser gelassen werden. Er startete in der Nordsee. 2018 wurde dann eine weitere CleanUp-Anlage im Müllstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii eingesetzt. Der Müllfänger besteht aus einem über 250 Meter langen Schlauch. Dieser treibt autonom auf der Wasseroberfläche in einer U-Form. Daran hängt ein Vorhang. In diesem verfängt sich im Meer schwimmender Müll. Nach einiger Zeit schröpfen dann Schiffe die eingesammelten Müllteile ab und bringen sie zurück an Land, damit die Müllreste recycelt werden können.
Der Müllfänger kämpfte mit starken Startschwierigkeiten
Doch in der Praxis konnte die Müllsammelanlage zunächst nicht bestehen. Die Menge an eingefangenen Plastikteilen war sehr gering. Der Müll blieb nicht im Schlauch hängen. Die U-Form hatte eine zu kleine Öffnung. So trieben die Plastikteile am Müllfänger vorbei. Den optimalen Einstellwinkel musste man erst finden. Dafür musste die Ocean CleanUp-Anlage, die zwischen Kalifornien und Hawaii trieb, wieder aus dem Meer geholt werden. Diese Aktion war überaus zeitintensiv und nervenaufreibend.
Mittlerweile konnten die Wissenschaftler mit dem neu installierten Treibanker-System erste Erfolge vermelden. Die Plastikteile bleiben nun tatsächlich hängen und größere Mengen Müll können gesammelt werden. Trotzdem betrachten einige namhafte Wissenschaftler die Wirksamkeit der Ocean CleanUp-Anlage äußerst kritisch. Vor allem die Kosten-Nutzen-Bilanz fällt in ihren Augen überaus negativ aus.
Zersetzt sich Plastik im Meer?
Was Plastikmüll im Meer betrifft, steckt die Wissenschaft derzeit noch in den Kinderschuhen. Es ist bislang nicht eindeutig nachweisbar, welche Arten von Plastik sich in welchen Zeiträumen im salzhaltigen Wasser zersetzen. So werden zum Teil mehr als 35 Jahre alte Plastikbehälter in einem fast intakten Zustand an Strandufern gefunden. Hingegen gibt es viele Hinweise darauf, dass sich moderne Plastiktüten sehr schnell zersetzen. Übrig bleiben die Mikroplastikbestandteile. Diese treiben dann jahrhundertelang in den Meeren und werden von Meeresbewohnern gefressen. So gelangen sie schließlich zurück in unsere Nahrungskette. Kritiker zweifeln deshalb am Ansatz des Ocean CleanUp-Müllfängers, da er ausschließlich das grobe Plastik einsammelt. Davon lässt sich Boyan Slat allerdings nicht beeindrucken. Sein Ziel ist es, die Ozeane vollständig von Plastik zu befreien.
Der Ocean CleanUp-Müllfänger ist tatsächlich ein Projekt für die Zukunft. Natürlich ist die Technik noch nicht vollständig ausgereift, aber das Engagement des jungen Niederländers begeistert. Falls Du Dir ein Bild von der Müllsammelanlage und dem Aktivisten Boyan Slat machen möchtest, findest Du online weitere spannende Infos und Fotos.