Die Bienen sterben nicht
In den Nachrichten und aus der Presse kennst Du wahrscheinlich die Aussage: Es herrscht Bienensterben. Warum schreibt man jetzt, dass die Bienen nicht sterben würden? Lokal betrachtet, wenn man auf Deutschland blickt, mag das korrekt sein. Aber Bienen leben auf der ganzen Welt. Wie sieht es international aus? Dieser Betrachtung sind Forscher der Universität Halle nachgegangen. Und das mit einem verblüffendem Ergebnis.
Bienensterben: Wer ist schuld?
Hauptschuldiger ist ein Parasit: Die Varroamilbe. Sie saugt das Blut der Biene und kann ähnlich einer Zecke weitere Krankheiten und Viren übertragen. Natürlich schaden Pflanzenschutzmittel zum Teil auch den Insekten, dennoch belaufen sich die Schäden immer nur auf einen Bruchteil des Ausmaßes dieser parasitisch in allen Bienenvölkern lebenden Milbe. Es gibt kaum noch Länder, in denen die Imker nicht dagegen vorgehen und ihre Bienen behandeln müssen. Neonicotinoide und das plötzliche Verschwinden von Bienenvölkern (CCD) stehen nicht in wissenschaftlichem Zusammenhang mit allgemeinen Bienenverlusten. Die Forscher der Universität Halle-Wittenberg haben hierzu die weltweit verfügbaren Daten zusammengetragen und analysiert.
Wo geht es den Honigbienen besser?
In der Betrachtung der letzten 35 Jahre sind in europäischem Vergleich vor allem Südosteuropa zu nennen. Es gibt aber in Spanien eine Verdopplung der gesamten Bienenpopulation zu verzeichnen. Wiederholt heißt das: Hundert Prozent mehr Bienen in Spanien, als vor 35 Jahren. Spanien ist auf dem Honigmarkt stark vertreten und hat seine Absatzzahlen erheblich gesteigert. Rumänien und Bulgarien können dabei als Beispiel für die Staaten Südosteuropas gelten. Weltweit gesehen ist Asien führend. Hier liegen auch nach offiziellen statistischen Vergleichszahlen der FAO die Zuwachsraten an Bienenvölkern bei 160 % in den letzten Jahrzehnten. Da war doch was? Gibt es nicht Filme, in denen gezeigt wird, dass Bestäubung im Obstbau mit einem Pinsel durchgeführt wird? Ja, die Filme gibt es. Diese erzählen aber nicht, dass sich die Imker dort weigern, ihre Bienchen in die Obstplantagen zu bringen, weil so viele Spritzmittel eingesetzt werden. Dennoch gibt es bedeutend mehr Bienen als zuvor. Warum? Entscheidend ist der Markt. Die Länder Asiens bestimmen zum Großteil den Weltmarkt mit und erhöhen ihre abgesetzten Honigmengen weiter.
Gesunde Bienen – Wie machen wir das?
Andere Länder können also ihre Bienen gesund halten. Ja, es ist möglich. Diese Insektenart muss nicht sterben, wenn sie fachlich gut ausgebildete Imker als Betreuer haben. Das Aussterben kann auch aufgehalten werden, wenn man marktfähig seine Produkte absetzen kann. Selbst Du, als Leser dieses Beitrags, kannst Deinen süßen Brotaufstrich bei einem Imker vor Ort in der Region kaufen. Das hilft den kleinen Honidsammlern wirklich, jeder kann mithelfen.
Die Bienen werden nicht sterben, solange die Imker nicht sterben. In Ländern, in denen die Bienenhalter für den Weltmarkt produzieren und die Marktfähigkeit gesichert ist, werden die Honigbienen gepflegt und gesund erhalten. Die Tierhalter sind dort sehr gut ausgebildet und es gibt viele Großbetriebe mit professionellen Imkern.