Studie zum Klimaschutz – schon ein Veggie-Tag hilft
Fleischkonsum tötet nicht nur Tiere. Er ist zudem äußerst negativ für das Klima. Eine WWF-Studie hat den Zusammenhang zwischen Ernährungsstil und CO2-Ausstoß untersucht. Laut der Naturschutzorganisation sind Fleischkonsum und Essensverschwendung zwei unterschätzte Faktoren.
Studien vernachlässigten Lebensmittelkonsum
Ein Veggie-Tag pro Woche hilft Millionen Tonnen an Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Mit dieser kleinen Änderung der Ernährungsgewohnheit kann jeder aktiv zum Klimaschutz beitragen. Die Studie des WWF kommt zu diesem überraschenden Ergebnis. Im Fokus der bisherigen Untersuchungen standen zumeist Autofahren oder Fliegen. Der Lebensmittelkonsum wird leider allzu oft vernachlässigt, so die Naturschutzorganisation. Berechnet werden die CO2-Emissionen der gesamten Produktionskette von Lebensmitteln. Dieser lange Weg geht von der Erzeugung über den Transport bis hin zur Lagerung im Kühlschrank und schließlich der Essenszubereitung. Im Übrigen wurde auch die passive Verschmutzung durch Nahrungsmittel mit einbezogen. Für Soja, das an Schweine verfüttert wird, werden Regenwälder verwendet und dadurch zerstört. Diese könnten ansonsten Klimagase verarbeiten.
Fleischlose Ernährung als aktiver Klimaschutz
Tierische Erzeugnisse führen zu 70 Prozent der CO2-Emissionen aus der gesamten Nahrungsmittelproduktion. Der Fleischkonsum verursacht dabei mehr als die Hälfte. Zudem zerstören riesige Futter-Anbauflächen die Natur. Pflanzliche Kost ist hingegen klimafreundlich. Laut dem WWF ist vegetarische Ernährung aktiver Klimaschutz. Aber wir müssen jetzt nicht alle komplett auf Fleisch verzichten. Die gute Nachricht: Schon ein Veggie-Tag pro Woche macht sich deutlich bemerkbar und ist ein wertvoller Beitrag zur CO2-Reduktion. 100 Kilogramm CO2 können so jährlich pro Person vermieden werden. Würden sich alle Deutschen anschließen, spart das 9 Millionen Tonnen pro Jahr. Das entspricht rund 75 Milliarden Pkw-Kilometer.
Essensverschwendung vermeiden
Rund 80 Kilogramm Lebensmittelabfällen fallen jährlich pro Person in der Bundesrepublik an. Davon könnten 50 Kilogramm eigentlich noch verzehrt werden. Häufig landen Nahrungsmittel aus ästhetischen Gründen auf dem Müll. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum ist oft trügerisch. Die Verbraucher werfen noch gute, aber kurzzeitig abgelaufenen Lebensmittel weg, ohne sie vorher geprüft zu haben. Viele Produkte lassen sich auch nach Ablauf des Verfallsdatums bedenkenlos konsumieren. Ein einfacher Geruchs- und Augentest hilft beim Aussortieren. Supermärkte entsorgen laut Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) jedes Jahr über elf Millionen Tonnen an Nahrungsmitteln.
Vegetarische Kost fördert die Gesundheit
Neben dem aktiven Beitrag zum Klimaschutz hat die pflanzliche Ernährung auch überaus positive Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Diese ausgewogene, ballaststoffreiche und fettarme Ernährungsweise trägt zu einem gesunden Lebensstil bei. Die vegetarische Ernährungsform ist wissenschaftlich gut untersucht und zahlreiche Studien belegen die erfreulichen Effekte auf den Körper. Menschen, die nur wenige tierische Nahrungsmittel konsumieren, leiden weniger an Übergewicht oder Cholesterin. Auch der Verzehr von, im Fleisch enthaltenen Antibiotikarückständen kann so vermieden werden.
Wöchentlich einen Tag lang auf Fleisch zu verzichten ist keine große Sache. Und dennoch, mit diesen fleischlosen 24 Stunden kann jeder Einzelne zum Schutz des Klimas beitragen. Gaumenfreude und Fleisch gehören nicht zwangsläufig zusammen. Vegetarischen Speisen sind lecker und gesund für den Körper. Mit saisonalem Obst und Gemüse ist kulinarischer Genuss auch mit einem bescheidenen CO2-Fußabdruck möglich.