Raupe Immersatt in Stuttgart – Deutschlands erstes Foodsharing Café
Anfang Juni hat das erste Foodsharing Café der Bundesrepublik eröffnet. Raupe Immersatt heißt die Lokalität am Stuttgarter Hölderlinplatz. Hier teilt man Lebensmittel und verschenkt gerettete Waren.
Die Geschichte der Gründer
Fünf Stuttgarter Studenten haben hier ihren Traum verwirklicht. Kennengelernt haben sie sich über eine Foodsharing Plattform. Diese steht für Bewusstheit und die Wertigkeit von Lebensmittel. Die Plattform ermöglicht eine schnelle Vernetzung von Privathaushalten und Betrieben. Die Firmen bewahren so ihre unverkäuflichen oder übrig gebliebenen Nahrungsmittel vor dem Müll. Bereits 40 Stuttgarter Betriebe sind Teil des Projekts. Brot, Milchprodukte, Obst und Gemüse – die Auswahl ist riesig. Alle Lebensmittel wären ansonsten in der Tonne gelandet. Vor allem Bäckereien können Brot vom Vortag nicht mehr verkaufen, obwohl alle Backwaren noch lecker und genießbar sind.
Crowdfunding realisierte das Konzept
Erst eine Crowdfunding Kampagne machte das innovative Café möglich. Rund 26.000 Euro konnte man auf diesem Wege sammeln. Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten war langwierig. Das Team renovierte die angemieteten Lokalitäten zusammen mit den vielen Unterstützern. Gemeinsam wurde die Bar gebaut, Regale sowie Kühlschränke aufgestellt und dekoriert. Zudem mussten Genehmigungen eingeholt und nach geeigneten Lieferanten Ausschau gehalten werden. Der Eröffnungstag war ein gelungener Erfolg. Viele Besucher und Interessenten blieben bis spät in die Nacht.
Sammelplatz für gerettete Nahrungsmittel
Die Raupe Immersatt dient als Sammelpunkt für gerettete Esswaren. Regale und Kühlschränke stehen im Café. Diese nennen sich Fairteiler. Hier gelten die üblichen Hygienestandards. Das Team kümmert sich sorgfältig um deren Einhaltung. Dort können Privatpersonen oder Betreiben Nahrungsmittel ablegen. Selbst größere Warenmengen von ortsansässigen Firmen kommen in die Fairteiler. Die Lebensmittel gibts gratis. Sie können im angenehmen Ambiente des Cafés verzehrt werden. Ein Backofen, Toaster und Geschirr stehen bereit.
Regionalität und Nachhaltigkeit
Neben den Esswaren gibt es auch eine umfangreiche Getränkekarte. Das Café bietet eine Vielzahl an kühlen Drinks und Kaffeespezialitäten zur Auswahl. Es fehlen allerdings feste Preise: Jeder bezahlt nur so viel, wie er gerne möchte oder kann. Die Getränke stammen allesamt aus der Region. Limonaden, Säfte und alkoholische Drinks sind Bio und klimafreundlich ohne lange Transportwege. Der Bio-Kaffee ist zudem Fairtrade.
Lebensmittelverschwendung als Thema
Das Foodsharing Café dient obendrein als Veranstaltungsort. Es bietet Raum für einen angeregten Austausch zum Thema Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit. Zudem finden kreative Seminare, Kochkurse und Vorträge statt. Die Raupe Immersatt bietet Hilfestellungen für Selbstversorger und konkrete Tipps zur Konservierung sowie Weiterverarbeitung von Nahrungsmitteln. Gemeinschaft wird großgeschrieben: Es wird zusammen lecker gekocht und gegessen.
Dank der innovativen Idee dieser jungen Stuttgarter konnte Deutschlands erstes Foodsharing Café realisiert werden. Hoffentlich funktioniert dieses erstklassige Konzept langfristig und verbreitet sich in vielen Städten der Bundesrepublik weiter. Die Raupe Immersatt rückt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Wertigkeit von Nahrungsmitteln in den Vordergrund. Plan doch einfach mal einen Wochenausflug nach Stuttgart und lass Dich inspirieren! Die Foodsharing Plattform für gerettete Lebensmittel findest Du übrigens unter: https://foodsharing.de/.