Neue Studie zeigt: Kinder, die Sport machen, rechnen besser
Sport ist nicht nur für Fitness und Sozialverhalten gut. Eine aktuelle Forschungsreihe zeigt: Die Freizeitgestaltung von Kindern hängt maßgeblich mit ihrem Lernerfolg zusammen. Lernorientierte Nachmittagsbetreuung in der Schule hat hingegen kaum einen positiven Einfluss auf die Noten.
Sport macht schlau
Die neue Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), bestätigt, was schon lange vermutet. Sport in der Kindheit macht nicht nur fit, Sport macht auch schlau! Der deutsche Ökonom Wido Geis-Thöne und seine Kollegin Ruth Maria Schüler leiten die aktuellen Forschungen. Im Fokus ihrer Untersuchungen stehen jegliche Aktivitäten außerhalb des Unterrichts und welchen Einfluss diese auf den individuellen Lernerfolg haben. Dazu hat man für den nationalen Vergleich rund 4000 Viertklässler befragt. Die Daten bilden die Grundlage der Ergebnisse. Gewertet wurden nicht nur Teilaspekte, sondern die Lebenslagen der Schüler in ihrer Gänze.
Sportliche Kinder sind kompetenter
Manche Ergebnisse sind wenig überraschend. Schüler, die zu Hause gerne lesen, weisen eine höhere Lesekompetenz und ein besseres Sprachverständnis auf. Sie sind zudem schneller beim Rechnen. Regelmäßiges Lesen macht folglich die Schüler auch besser in Mathematik.
Erstaunlich fanden die Wissenschaftler die Wirkung von Sport. Schweißtreibende Sportarten, die mindestens einmal pro Woche ausgeübt werden, haben einen großen Einfluss auf die Intelligenz der Kinder. Auch die soziale Kompetenz sowie Führungsqualitäten werden maßgeblich gefördert. Zudem sind die Schüler gesünder und konzentrierter.
Soziale Herkunft spielt keine Rolle
Die Forscher betonen, dass der soziale Hintergrund der Kinder dabei keinen entscheidenden Einfluss hat. Auch die Bildungsabschlüsse oder das Gehalt der Eltern sei zu vernachlässigen. Häufig wird dies bei Vergleichsstudien unter Schülern bemängelt. Der Nachwuchs von gut situierten Eltern kann teure Vereine besuchen und erhält im Allgemeinen eine bessere Förderung. Die Wissenschaftler kamen bei der aktuellen Studie allerdings zu dem Schluss, dass sporttreibende Kinder generell kompetenter sind, als jene, die keine Sportart ausüben. Selbst, wenn man den Nachwuchs von Ärzten mit dem von Fabrikarbeitern vergleicht.
Schulen wollen Sport stärker fördern
Der Sport- und Schwimmunterricht zählt an den deutschen Grundschulen schon immer zum Pflichtprogramm. Sportfeste sind für die Schüler ein willkommener Ausgleich zum leistungsorientierten Schulalltag. Lehrer und Elternbeitrag sorgen schon jetzt für einen Ausbau des Sports an deutschen Schulen. Immer mehr Initiativen machen sich für neue Turnhallen oder Sportgeräte stark. Manche Bildungseinrichtungen bauen in ihr Nachmittagsprogramm eine ganze Auswahl an Sportmöglichkeiten ein: Fußball, Basketball, Turnen, Tanzen bis hin zu Yoga. Häufig arbeiten sie auch mit lokalen Vereinen zusammen.
Schulsportpreis für Hamburger Schule
Die Grundschule Sander Straße in Hamburg ist hier besonders vorbildhaft. Rektor Marco Fritzler sorgt mit vollem Einsatz dafür, dass seine Schüler aktiv werden. Die Lehrkräfte und Erzieher dieser Bildungsstätte fördern die Kinder gezielt, achten auf Bewegungspausen und ein sportliches Ganztagsangebot. Letztes Jahr hat die Schule für ihr besonders Engagement den Deutschen Schulsportpreis erhalten. Ziel dieses besonderen Wettbewerbs ist es, sportbezogenen Projekte im schulischen Kontext zu würdigen. Zudem geben diese Konzepte auch Sportvereinen und anderen Bildungseinrichtungen neue Impulse. Der inhaltliche Schwerpunkt des Schulsportpreises wechselt jährlich und orientiert sich immer an aktuellen Themen. Der Preis ist mit insgesamt 10 000 Euro dotiert.
Kinder lieben Bewegung! Sport ist dabei mehr als ein gesundes Hobby, er fördert die Kleinen auch in ihrer geistigen Entwicklung. Zusätzliche Infos über die aktuellen Projekte im Jugendsport findest Du unter: www.jugendprojekte-im-sport.de. Hier kannst Du Dir die neusten Konzepte anschauen.