Apps für mehr Nachhaltigkeit
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist spätestens seit einigen Jahren in aller Munde und hat bereits Trendcharakter. Viel mehr als bei einer Modeerscheinung, verbirgt sich dahinter allerdings ein ganzer Lebensstil, der auf Ressourcenerhalt und Umweltschutz abzielt. Die Idee dazu stammt ursprünglich von dem Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645-1714), der in Bezug auf die Forstwirtschaft dazu riet, nur so viele Bäume abzuholzen wie innerhalb eines bestimmten Zeitraums auf natürliche Weise wieder nachwachsen werden. Übertragen lässt es sich dieses Prinzip aber ebenso auf das Konsumverhalten der modernen Gesellschaft. Auch hier sollten nicht mehr Rohstoffe verbraucht werden als durch die Natur problemlos wieder kompensiert werden kann. Im digitalen Zeitalter hat die Mehrzahl ein Smartphone, das den nachhaltigen Lebensstil durch passende Apps, unterstützen kann. Welche Apps gibt es und wo liegt der Nutzen? Wir zeigen, wie man beispielhaft seinen Alltag durch Apps nachhaltiger gestalten kann.
Too good to go
Diese App setzt sich gegen Lebensmittelverschwendung ein. Restaurants, Bäckereien und Supermärkte stellen in selbst gewählten Abständen Angebote ein, bei denen für ein paar Euro sämtliche Lebensmittel abgeholt werden können, die innerhalb der darauffolgenden Tage verzehrt werden sollten.
+ Einfache Bedienung
+ Guter Kosten-Nutzen Faktor
– Vorher keine konkreten Informationen, um welche Lebensmittel es sich jeweils handelt
Kleiderkreisel
Das moderne Equivalent eines Trödelmarkts sorgt dafür, dass gebrauchte Anziehsachen unkompliziert und effizient weitergegeben werden können. Es entstehen keine Kosten bei Anmeldung und jeder Benutzer erhält weitgehend transparente Einblicke in die Kaufprozesse.
+ Günstige Angebote
+ Nette Community
– Durch das hohe Angebot an neuwertigen Waren, zum Teil nicht viel nachhaltiger als der Einkauf im Einzelhandel oder über gewöhnliche Online Versanddienste
ReplacePlastic
Mit dieser App ist es möglich, Herstellern ein kurzes Feedback zu ihrer Verwendung von Plastikverpackungsmaterial zukommen zu lassen. Da diese häufig darauf verweisen, der Kunde würde Plastikverpackungen bevorzugen, bietet diese App die Möglichkeit, die Hersteller mit jeder Benachrichtigung vom Gegenteil zu überzeugen.
+ Tolle Idee, die langfristig eine Veränderung bewirken könnte
– Viele Produkte sind (noch) nicht in der Datenbank gespeichert
Vairnana
Diese App hat es sich zur Aufgabe gemacht, Restaurants, Cafés und Geschäfte anzuzeigen, die vegane, nachhaltige oder fair gehandelte Waren anbieten. Außerdem sind viele Online Versanddienste nach den gleichen Prinzipien aufgelistet.
+ Schnelle Suche
+ Viele Funktionen
Klima-Kollekte
Wer umweltfreundlicher verreisen möchte, kann mit Hilfe dieser App die CO2-Emission jeder Reise berechnen und sich Alternativen vorschlagen lassen. Zudem kann man sein Gewissen besänftigen, indem man einen (meist niedrigen) Geldbetrag an kirchlich gestützte Klimaschutzprojekte spendet.
+ Verhilft zu einem bewussteren Umgang mit dem Thema
– Es werden nicht alle möglichen Reisealternativen angezeigt
– Die App suggeriert, man könne „Umweltsünden“ durch Geldspenden einfach ausgleichen
CodeCheck
Diese App scannt Produkte und zeigt dazugehörig eine „Nährwert-Ampel“, die Einschätzung des Produktes hinsichtlich „Lebens & Ernährungsweise“ sowie „Labels und Gütesiegel“ des Produkts an.
+ Gute Hilfestellung für Vegetarier, Veganer und Allergiker
+ Große Datenbank
Fairer Handel Aktuell
Zahlreiche Informationen und aktuelle Themen rund um Fair Trade kann man in dieser App, dank der übersichtlichen Darstellung, leicht finden.
+ Wertvolle Informationen
– Viele Funktionen der App werden nicht erklärt und wirken dadurch eher irritierend als hilfreich
Apps zum Thema Nachhaltigkeit gibt es viele. Nicht alle haben auch nur Vorteile, doch die meisten bringen zumindest einen kleinen Nachhaltigkeits-Faktor mit sich. Wer umdenken und seinen Alltag nachhaltig verbessern möchte, kann durch einige Apps sicherlich einen großen Zugewinn erlangen.