Indonesien räumt auf – Kampf gegen den Plastikmüll für sauberes Trinkwasser
Indonesien hat viele Probleme mit Plastikmüll und meist illegalen Abwässern. Seit einigen Monaten tut sich aber einiges in dem asiatischen Inselstaat. Ein Projekt sticht besonders hervor, welches man kopieren will – der Fluss Citarum und seine wundersame Verwandlung.
Das gigantische Umweltprojekt Citarum
Er gilt als der schmutzigste Fluss der Welt. Der Citarum in Indonesien wurde durch Tonnen von Plastikmüll und giftigen Abfällen hunderter Textilfabriken vermüllt, obwohl er eine wichtige Lebensader für die Menschen ist. Damit ist jetzt Schluss. Mehrere Initiativen haben sich zusammengetan und damit begonnen, die fließende Müllkippe in ein sauberes Gewässer zu verwandeln.
Nicht nur oberflächlich herausgeputzt
Was sofort auffällt: es wird keine Augenwischerei betrieben. Viele Textilfabriken wurden vorübergehend geschlossen und dürfen erst nach Installation von Filtersystemen wieder in Betrieb gehen. Die Einwohner werden geschult und in den kleinen Dörfern wird neues Vokabular in die Tat umgesetzt: Mülltrennung, Recycling, Umweltschutz und in Kürze ein generelles Plastikverbot.
„Es geht nicht nur um den schlechten Eindruck, den Indonesien vermittelt. In sieben Jahren soll der Citarum wieder trinkbar sein.“ Mit diesen Worten macht der Präsident Joko Widodo den Umweltschutz und das Projekt zur Chefsache. Dieser Rückhalt durch die Regierung ist wichtig, denn der Fluss muss von jeder Menge Plastikmüll und gefährlichen Chemikalien gereinigt werden. Insgesamt 7.000 Staatsdiener und mehrere tausend Helfer stellen sich der Mammutaufgabe, allen Müll aus dem Fluss zu fischen, Filter zu installieren und mehr als 1.000 Bäume am Flussufer zu pflanzen.
Kampfansage an den Plastikmüll
Über 20 Abfallhöfe und Recyclingzentren sollen entlang des Citarum entstehen. Wenn es nach den Initiatoren der großangelegten Aktion geht, werden diese aber immer weniger zu tun haben. Einwegplastik soll komplett verschwinden. Besonders Strohhalmen und Plastiktüten will man den Garaus machen. Diese Entwicklung findet sich glücklicherweise auch in vielen Teilen Europas, in Indien und sogar in den USA. Trotzdem möchte Indonesien Vorreiter sein und von ganz hinten an die Spitze des Umweltschutzes rudern.
Indonesien hat keine Zeit für Krieg
Überaus positiv ist die Stellungnahme des militärischen Leiters der Initiative: „Indonesien hat erst einmal keine Zeit für Krieg, wir haben wichtigere Aufgaben.“ Über 5.000 Soldaten haben das Gewehr weggestellt und gegen Kescher und Schaufeln getauscht. „Wenn wir hier fertig sind, machen wir woanders weiter“, so Major-General Doni Monardo.
Unser Fazit zu dieser Aktion
Wir haben viel zu tun, unseren Heimatplaneten schöner zu machen und der Natur wieder ihren Raum zu geben. Indonesien hat viel falsch gemacht in den vergangen Jahren. Heute machen die Indonesier noch viel mehr richtig und sind ein Vorbild für die Welt. Ein Präsident, der hinter einer so wichtigen Entwicklung steht und ein General, der keine Zeit für Krieg hat, sind zwei besondere Bausteine für dieses Projekt. Im Endeffekt sind es die Menschen, die mit Umweltbewusstsein und Taten ein solches Projekt ausmachen.