
Erstes Krankenhaus für Elefanten eröffnet in Indien
Der Elefant steht in Indien als Sinnbild für Weisheit und Kraft und gilt neben der Kuh als heiliges Tier. Doch das bedeutet nicht, dass die Menschen dort automatisch alle grauen Dickhäuter gut behandeln. Um den Tieren zu helfen und sie wieder gesund zu pflegen, hat man vor einigen Monaten das erste Krankenhaus für Elefanten in Betrieb genommen.
Elefanten brauchen mehr Schutz
In Mathura, ca. 160 Kilometer von der indischen Hauptstadt Neu Delhi entfernt, hat im November das erste Krankenhaus für Elefanten seinen Betrieb aufgenommen. Kranke und verletzte Dickhäuter pflegt man dort wieder gesund und betreut sie. Das Wildlife SOS Krankenhaus, wie die Station offiziell heißt, umfasst eine Fläche von 1.114 Quadratmetern und ist darauf ausgerichtet, vor allem misshandelte und alte, aber auch kranke Tiere zu pflegen und zu betreuen. Einige von ihnen sind blind oder taub, andere haben Probleme mit ihren Gelenken oder Geschwüre. Das alles sind meist die Spuren langjähriger Gefangenschaft, in der die Dickhäuter als Touristenattraktion oder bei Festen und im Zirkus eingesetzt werden. Misshandlungen sind damit an der Tagesordnung, wissen viele Tierschützer zu berichten.
Optimale Bedingungen zur Behandlung
Gegründet haben das Krankenhaus für die Elefanten engagierte Tierschützer wie Geeta Seshamani. Sie will mit dieser Einrichtung vermehrt darauf aufmerksam machen, dass Elefanten ebenso Schutz und Aufmerksamkeit benötigen wie jedes andere Tier. Gerade Elefanten sind dank ihrer Gutmütigkeit und Belastbarkeit oftmals Grausamkeit und Qualen ausgesetzt. Doch damit ist im Krankenhaus in Mathura nun Schluss. Ausgestattet mit modernsten Geräten zur Diagnostik wie drahtlosen digitalen Röntgengeräten sowie Ultraschall- und Wärmebildgeräten oder Quarantäneeinrichtungen, gewährleistet es eine umfassende Behandlung und Pflege der grauen Dickhäuter. Finanziert und gebaut wurde das Krankenhaus für die Elefanten durch die Zusammenarbeit des Uttar Pradesh Forest Department sowie der NGO Wildlife SOS.
Meilenstein zum Schutz der Elefanten
Die Elefanten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind und die damit konfrontiert sind, dass ihr Lebensraum zusehends schrumpft, finden im ersten Krankenhaus in Indien einen Ort, an dem ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen an oberster Stelle steht. Neben den modernen ausgestatteten Behandlungsräumen gibt es auch einen Außenbereich, der mit Infrarot Kameras ausgestattet ist. Dort kann man die geduldigen Dickhäuter beobachten. Ausgewildern möchte man sie, laut Angaben der Sprecher des Krankenhauses, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr. Doch sind sie von ihren Leiden geheilt, genießen sie im Alter einen unbeschwerten und gesicherten Lebensabend, den sie sich allein und in Gemeinschaft in jedem Fall verdient haben.
Das erste Krankenhaus für Elefanten im indischen Mathura macht die Welt für die grauen Riesen etwas besser. Widerfahrenes Leid und Quälereien gehören dort der Vergangenheit an. Die Bedürfnisse und das Wohlergehen der Tiere steht bis zu deren Lebensabend im Focus der Betreiber. Und das ist doch eine gute Nachricht, die nicht nur Tierschützer auf aller Welt erfreuen wird.