Die Rettung der 13 Menschen aus einer Höhle in Thailand
Die Rettungsaktion in der Tham-Luang-Höhle im Norden Thailands bewegte die ganze Welt. Eine Fußballmannschaft, bestehend aus zwölf Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren, und ihr 25-jähriger Fußballtrainer wurden nach einem Ausflug in die Höhle neun Tage lang vermisst. Nach ihrer Entdeckung wurden sie trotz schwierigster Bedingungen alle gerettet.
Wie wurde die Fußballmannschaft entdeckt?
Die Gruppe hatte am 23. Juni 2018 einen Ausflug mit ihren Fahrrädern zu der Höhle gemacht, die auch für Touristen frei zugänglich ist. Während sie sich in der Höhle befanden, wurden sie durch starke Regenfälle überrascht und mussten sich immer weiter ins Innere der Höhle zurückziehen. Durch den heftigen Regen und die großen Wassermassen, die in die Höhle vorgedrungen waren, kam die Mannschaft nicht mehr zurück ins Freie. Die Polizei fand die Fahrräder und Fußballschuhe der Jugendlichen im Eingangsbereich der Höhle. Damit begann eine weltweit einzigartige und spektakuläre Rettungsaktion.
Einige Militärtaucher aus Thailand und Höhlentauch-Spezialisten aus Großbritannien durchsuchten unter äußerst komplizierten Bedingungen die Höhle, um die 13 Vermissten zu finden. Die Tauchgänge stellten selbst für die Experten eine große Herausforderung dar. Am 2. Juli, neun Tage nach ihrem Verschwinden, wurden die 12 Jungen und ihr Trainer schließlich entdeckt. Sie hatten sich mehrere Kilometer ins Höhleninnere fortbewegen müssen und harrten auf einem schmalen Felsvorsprung aus.
Die Rettung aus der Höhle
Zunächst installierten die Tauchspezialisten eine Führungsleine, die zur Navigation diente. Anschließend tauchten weitere Personen zur Gruppe, um sie mit Nahrung und medizinischen Untersuchungen zu versorgen. Zur Erleichterung aller konnte festgestellt werden, dass es den Jungen verhältnismäßig gut ging, obwohl sie neun Tage lang ohne Aussicht auf Rettung und ohne Nahrung in einer dunklen, feuchten Höhle ausgeharrt hatten. Dennoch drängte nach der Entdeckung der Jungen die Zeit. Die Monsun-Regenfälle in Thailand konnten jederzeit wieder einsetzen und die Bergung der Vermissten unmöglich machen. Nachdem man mehrere Alternativen, wie der Suche nach einem direkten Zugang oberhalb der Höhle, ausgeschlossen hatte, fasste man den Beschluss, möglichst viel Wasser aus der Höhle hinaus zu pumpen. Anschließend sollten die Jungen mithilfe von Tauchspezialisten ins Freie tauchen.
Der Weg nach draußen
Die Schwierigkeiten, mit denen sowohl die Tauchexperten als auch die Jungen zu kämpfen hatten, waren eine große Gefahr bei der Rettungsaktion. Der Weg bestand unter anderem aus Kletterstrecken mit einer 100 %-igen Steigung, trübem und schlammigem Wasser sowie Engstellen, die man nur ohne Tauchflasche passieren konnte. Die meisten der Jungen konnten zudem nicht schwimmen. Dennoch gelang es in einer dreitägigen Rettungsaktion, jede der 13 Personen sicher nach draußen zu befördern. Dazu platzierte man Druckluftflaschen entlang des Weges und jeweils zwei Taucher begleiteten einen Jungen nach dem anderen mit einer Vollgesichtsmaske und nach der Verabreichung von Beruhigungsmitteln nach draußen.
Man brachte die Fußballmannschaft und ihren Trainer zunächst in ein Krankenhaus. Dort stellte man sie unter Quarantäne, bis sie sich von den Strapazen in der Höhle erholt hatten. Am 18 Juli 2018 entließ man sie gesund aus dem Krankenhaus. Die erfolgreiche weltweite Zusammenarbeit zur Rettung der Jungen aus einer extrem gefährlichen Situation bewegte zahlreiche Menschen über den gesamten Globus.