Glücksforschung: Was macht uns wirklich glücklich?
Was bedeutet Glück und wie kann ich ein glückliches Leben führen? Seit jeher beschäftigen sich die Menschen mit der Frage nach dem Glücklichsein. Unzählige Ratgeber befassen sich mit dem Thema innere Zufriedenheit und geben wertvolle Tipps. Viele Menschen versuchen, mithilfe von Selbsterfahrungsseminaren oder gar therapeutischer Unterstützung ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Die neuesten Erkenntnisse der Glücksforschung liefern dazu spannende Ergebnisse.
Glück ist facettenreich
Was uns glücklich macht, ist individuell verschieden. Der eine braucht dazu einen großen Lottogewinn. Dem anderen reichen die freudigen Augen seines Babys. Es gibt das kleine Glück, das nur wenige Sekunden andauert, das intensiv berauschende Gefühl der Verliebtheit oder die lang anhaltende innere Zufriedenheit. Viele religiöse und spirituelle Richtungen orientieren sich an dieser Thematik. Sie widmen sich der Frage, wie der Einzelne das Glück im Einklang mit sich selbst erreichen kann. Und wie ein zufriedenes Leben gelingt.
Neue Antworten aus der Glücksforschung
Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Glück. Sie versucht der Frage nach dem Glücklichsein mit Studien, detaillierten Umfragen und simplen Tests nachzugehen. Die Forscher möchten herausfinden, wie und wann Menschen glücklich sind. Vorreiter ist hier die Harvard University. Sie forscht bereits seit Jahrzehnten. Ihren Ergebnissen zufolge liegt unser individuelles Glück vor allem an uns selbst. Gegebenheiten, wie die Situation in der Herkunftsfamilie oder die genetische Ausstattung sind laut ihren Erkenntnissen sekundär.
Die aktuellen Studien kommen zu dem Ergebnis, das gewisse Faktoren zu einem glücklichen Leben beitragen. Glücklich gilt nach ihrer Auffassung, wer in einer stabilen Beziehung lebt, geistig aktiv ist, regelmäßig Sport treibt, nicht zu viel isst und keine Suchtmittel konsumiert. Gesundheit und liebevolle Kontakte zu anderen Menschen sind die grundlegende Voraussetzung für das persönliche Glück.
Gekonnter Umgang mit Schicksalsschlägen
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Umgang mit schwierigen Situationen. Besonders altruistisch veranlagte Menschen, die versuchen aus widrigen Gegebenheiten für die Zukunft zu lernen, legen den Grundstein für ein positives Leben. Sie kanalisieren negative Emotionen und Aggressionen. So können diese extremen Gefühle bei ihnen innerlich keinen Schaden verursachen. Projiziert man die schlechten Erlebnisse allerdings auf sich oder andere, werden diese nicht verarbeitet. Dies führt häufig zu psychischen Erkrankungen, wie Depressionen. Eine weitere Folge kann aggressives Verhalten oder Verbitterung sein.
Die Glücksformel für ein gelungenes Leben
Auch die Universität Magdeburg forscht im Bereich des Glücks. Professor Jan Delhey hat sogar eine eigene Glücksformel entworfen. Diese besteht aus drei Teilen: Liebe, Sein und Haben. Menschen, die diese drei Punkte in ihrem Leben erfüllt sehen, haben beste Voraussetzung für einen zufriedenen Lebensweg. Wir sind vor allem dann glücklich, wenn wir liebevolle Beziehungen pflegen (Liebe), einen Sinn in unserem Dasein spüren (Sein) und unsere Existenz gesichert ist (Haben).
„Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!“ Laut den aktuellsten Ergebnissen der Glücksforschung ist an diesem Zitat so einiges dran. Wenn wir lernen, richtig mit Schicksalsschlägen umzugehen und die Glücksformel beachten, können wir unser eigenes Glück positiv beeinflussen und wichtige Schritte in Richtung innere Zufriedenheit gehen.