Deutsche Autofahrer teilen gerne – Carsharing wird immer beliebter
Nach dem bestandenen Führerschein wünschen sich Autofahrer nichts sehnlicher als das erste eigene Auto. Schnell merken sie dann, dass Omas Spruch zutrifft: „Auto fängt mit Ahh an und hört mit Ohh auf“. Nicht nur die hohen Kosten für Instandhaltung, Versicherung und Kraftstoff sind ein Grund, warum sich immer mehr Menschen überlegen, ein eigenes Auto anzuschaffen. Hinzu kommt die schlechte Parkplatzsituation in Großstädten und ein zunehmendes Umweltverständnis der deutschen Bevölkerung. Braucht man doch ein Auto, sprießen immer mehr Carsharing-Anbieter aus dem Boden.
Carsharing – der neue Trend?!
Derzeit nutzen mehr als zwei Millionen Deutsche Carsharing. Das Prinzip ist einfach: Die Anschaffung eines eigenen Autos wird überflüssig, stattdessen kann man sich bei Bedarf tage- oder stundenweise ein Auto ausleihen, das zuvor ein Anderer gefahren hat. Die Autos stehen auch Kurzentschlossenen spontan zur Verfügung. Deutschlandweit gibt es derzeit rund 165 Anbieter, bei denen sich Führerscheininhaber registrieren können. Gerade in Großstädten, wo Parkplätze vor der Haustür immer rarer werden, gibt es an vielen gut zugänglichen Orten Carsharingstationen. Anbieter, die mit festen Stationen arbeiten, sind sogenannte stationsbasierte Anbieter des Carsharing.
Noch mehr Spontanität und Flexibilität versprechen stationsunanhängige Anbieter: Kunden können hier ein Auto nach der Nutzung meist überall im Stadtgebiet parken und stehenlassen, bis ein anderer Carsharer es nutzen möchte.
Das Carsharing immer beliebter wird, zeigt auch der Ausbau der Anbieter: Derzeit gibt es in rund 677 Städten und Gemeinden die Möglichkeit, spontan ein Auto zu bekommen, zu nutzen und wieder abzugeben. Gegenüber dem Vorjahr sind mehr als 80 Städte und Gemeinden hinzugekommen.
Carsharing – gut für die Umwelt?!
Der Bundesverband Carsharing gibt an, dass das Prinzip des Leihautos wesentlich zur dringend benötigten Verkehrswende beitragen würde. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Derzeit sind rund 18.000 Fahrzeuge unterschiedlicher Anbieter für Carsharing vorgesehen. Bereits jedes zehnte Fahrzeug ist mit einem Elektro- oder Hybridmotor ausgestattet. Im bundesdeutschen Vergleich gilt das bisher nur für jedes 1.000ste Fahrzeug auf deutschen Straßen.
Nutzer des Carsharing geben an, dass sie zudem sehr genau abwägen, wann sie ein Kraftfahrzeug für private (oder berufliche) Zwecke nutzen müssen, und wann sie wie zuvor auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Das Auto bleibt demnach öfter stehen, als wenn es dauerhaft zur Verfügung steht und „ja auch mal gefahren werden muss“.
Carsharing – auch privat immer beliebter
Neben den professionellen Anbietern des Carsharings gibt es auch eine immer größer werdende Anzahl von Gemeinschaften, die sich gemeinsam ein Auto teilen: Familien aus einem Mehrfamilienhaus, Nachbarn oder Familien. Der Trend geht weg vom Zweitwagen hin zum Wagen, den mehrere Parteien nutzen. Kosten für Unterhalt, Versicherung und Kraftstoff werden aufgeteilt, das angeschaffte Auto öfter genutzt. Auch Vermieter von Mehrfamilienhäusern beginnen, mit einem „Gemeinschaftsauto“ ein Bonbon für ihre Mieter bereit zu halten.