
Los Angeles verbietet Verkauf von Pelzwaren
Eines der Relikte der Zeiten von Königen und Königinnen und prunkvollen Schlössern sind Pelze. Diese galten jahrhundertelang als Zeichen von Wohlstand und einem hohen gesellschaftlichen Status. Diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei, doch immer noch gibt es Menschen, die sich gerne mit dem Pelz von Füchsen, Nerzen, Kaninchen oder Waschbären schmücken. Die Modeindustrie geht darauf mit Vergnügen ein und schmückt Mäntel, Mützen und Taschen mit echtem Pelz. In Los Angeles sollen diese Zeiten nun enden und die Pelze werden zum Verkauf verboten.
Ab 2021 keine Pelzwaren mehr
L.A. wäre die erste Millionenstadt der USA, in denen der Verkauf von Pelzen verboten werden soll. Der Stadtrat stimmte bereits darüber ab, konnte das Gesetz jedoch nicht auf dem ersten Weg durchbringen, da ein Mitglied dagegen stimmte. Die nächste Abstimmungsrunde gilt jedoch als reine Formalie, da das Ergebnis dann trotz der fehlenden Einstimmigkeit verabschiedet wird. Neben den klassischen Pelzmänteln sollten auch pelzbesetzte Lederwaren, Hüte und Schuhe verboten werden. Im gesamten Stadtgebiet von Los Angeles wären dann sowohl die Herstellung als auch der Handel der Produkte verboten. Ausgenommen von der Regelung sind Second-Hand-Läden, die gebrauchte Pelzprodukte anbieten. Die Regelungen sollen jedoch starke Kontrollen dieser Läden mit einbeziehen, um einen Handel auf dem Schwarzmarkt ebenfalls zu minimieren.
Ein Zeichen einer modernen Welt
Befürworter des neuen Gesetzes argumentieren abgesehen von dem steigenden Tierschutz durch das Gesetz auch damit, dass die warme, kalifornische Großstadt grundsätzlich keinen Bedarf an besonders wärmenden Kleidungsstücken habe. Das sei in Gebieten, in denen es deutlich unter Null Grad kalt werden kann, anders, doch in Los Angeles sei es absurd, Pelzprodukte zu verkaufen. Bereits 2018 hat die Stadt San Francisco den Verkauf von Pelzprodukten verboten. Damals war es die größte Stadt in den USA, die eine solche Regelung verabschiedete. Nun hat sich auch Los Angeles angeschlossen. Tierschützer hoffen, dass daraufhin noch weitere Städte dem Vorbild folgen werden und der Verkauf und die Produktion von Tierpelzen eines Tages auch als übergreifendes Gesetz in allen Staaten der USA verboten wird.
Das Thema Tierschutz wird immer politischer
Pelze werden meistens auf großen Pelzfarmen produziert, auf denen die Haltungsbedingungen der Tiere meist katastrophal sind. Die Tiere leiden in unhygienischen Käfigen, die extrem eng sind und in denen sie weder Auslauf noch soziale Interaktion haben. Auch der Prozess des Häutens ist brutal und wird von Tierschützern immer wieder massiv kritisiert. Das Problem dadurch zu lösen, dass die Nachfrage sinkt, hat sich als hoffnungslos erwiesen. Obwohl der öffentliche Protest von Organisationen wie PETA schon vielen Menschen das Problem deutlich vor Augen geführt hat, werden weiterhin Pelze verkauft. Auch die Modeindustrie trägt dazu bei, indem sie zum einen keine deutliche Kennzeichnung von Echt- oder Kunstpelz durchführt. Schon lange ist Echtpelz kein Luxusprodukt mehr, sondern teilweise billiger als Kunstpelz. Modefirmen verkaufen also Produkte, die Käufer als Kunstpelz betrachten, obwohl es sich um Echtpelz handelt.
Die Millionenmetropole Los Angeles hat ein wichtiges Zeichen gesetzt. Das Verbot von der Produktion und dem Verkauf von Pelzen führt hoffentlich dazu, dass sich immer mehr Städte, Bundesstaaten und Länder dem Verbot anschließen und der Pelz endgültig von den Kleiderstangen der Modefirmen verschwindet.