Grüne Architektur in Singapur macht die Luft sauberer
Durch den Klimawandel wird es in den Städten immer heißer. Die Bewohner der dicht besiedelten Flächen kämpfen mit schlechter Luft, hoher Feinstaubbelastung und vor allem in den Sommermonaten mit extremer Hitze. Grüne Architektur gilt als innovativer Lösungsansatz. Pflanzen auf den Balkonen, Dächern und an den Fassaden der Wolkenkratzer. Begrünte Gebäudefassaden reduzieren die Hitze und produzieren viel Sauerstoff für reinere Luft. Die Metropole Singapur ist weltweit ein absoluter Vorreiter und „grünes Vorbild“. Sie setzt das Konzept der begrünten Gebäude schon seit Jahren erfolgreich um.
Weltbevölkerung lebt gößtenteils in Städten
Aktuell leben über die Hälfte der Menschen weltweit in Städten. Experten schätzen, dass es bis zum Jahr 2050 über zwei Drittel der Weltbevölkerung sein werden. In den Metropolen ist es schon jetzt wärmer als im Umland. Die Luft kann durch dichte Bebauung nur schlecht zirkulieren. Die Oberflächen reflektieren die Sonne und die großen Betonflächen speichern die Hitze. Verkehrsabgase und Abwärme von elektrischen Anlagen verstärken die Aufheizung.
Singapur – die grünste Metropole Asiens
Singapur ist mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern dicht besiedelt und stark bebaut. Wolkenkratzer prägen das moderne Stadtbild der Metropole. Die Temperaturen sind heiß und die Luftfeuchtigkeit besonders während der Monsunzeit hoch. Singapur gilt weltweit als die führende Stadt, wenn es um die Begrünung von Gebäudefassaden geht. Speziell geplante Bürogebäude, Wohnhäuser und Hotels sind mit Öffnungen in ihren Fassaden versehen. Diese werden gezielt begrünt mit Palmen, Büschen, Moosen oder Farnen. So können die Pflanzen an den Fassaden entlang ranken.
Grüne Lebensqualität begeistert Menschen
In Singapur werden Pflanzen in fast jedes Gebäude integriert. Neben dem „horizontalen Grün“ bietet die Metropole ihren Bewohnern auch viele Parks, Grünflächen und Spielplätze für Kinder. 9 % der Stadtfläche sind für Grünanlagen reserviert. Hier können die Menschen spazieren gehen, Sport treiben und mit Freunden oder der Familie picknicken. Die Einwohner Singapurs schätzen ihre grüne Lebensqualität. Die Stadt will die grünste Metropole der Welt werden.
Stuttgart will dem asiatischen Vorbild folgen
Auch in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart können die Sommer heiß sein. Die Luft ist durch das große Verkehrsaufkommen stark belastet. Die Stickstoffdioxidwerte sind wesentlich höher, als es der EU-Grenzwert eigentlich zulässt. Seit 2015 sind nun Begrünungen bei Neubauten gesetzlich vorgeschrieben. Die Landesbauordnung sieht unter anderem vor, dass Flachdächer bis zu 10 Grad Neigung begrünt werden müssen. Die Begrünung fördert nicht nur saubere Atemluft, sondern auch die Biodiversität. Sie unterstützt bedrohte Tierarten, wie Fledermäuse oder Insekten und sorgt für ein ökologisches Gleichgewicht. Die Begrünung der ersten Fassade steckt noch in den Startlöchern. Das Projekt leitet Christoph Ingenhoven. Der Architekt wird Stuttgarts erstes Hochhaus mit grüner Gebäudefassade gestalten. Es wird in einem Ortsteil mit besonders viel Verkehrslärm und hoher Luftverschmutzung gebaut.
Mit Stuttgart folgt nun auch Deutschland dem Beispiel von Singapur. Die Architekten holen das Grün zurück in unsere Städte. Die Lebensqualität steigt durch bessere Luft und weniger Hitze.