Fairtrade-Handel legt kräftig zu
Es ist für jeden Konsumenten eine Bereicherung, sich mit dem Thema Fairtrade näher zu befassen: Mit einem Kauf in den Fairtrade-Läden kann man Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, unterstützen und etwas gutes tun. Das Schöne daran, Fairtrade scheint immer mehr an Beliebtheit zu gewinnen und das Interesse zu wachsen.
Fairtrade-Produkte immer mehr im Fokus
Der kleine Laden am Rande der Fußgängerpassage unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von den anderen Geschäften. T-Shirts und Kleider finden sich in der Auslage, ebenso Rucksäcke, Taschen und Schmuck. Bei genauerem Hinsehen allerdings fällt auf, dass Menschen die Produkte aus hochwertigem Material fertigen. Die Motive, insbesondere auf den Kleidern und T-Shirts, haben etwa Exklusives und wecken die Sehnsucht nach fernen Ländern.
Jorge, der Verkäufer aus Peru, erzählt, dass sich der Umsatz in den letzten Jahren deutlich gesteigert hat. Er habe viele Stammkunden, die gerne ein paar Euro mehr ausgeben, dafür aber gute Ware bekämen. Allgemein spricht man sogar schon von einem neuen Trend. Und der Dachverband Transfair teilt mit, dass der Umsatz im Transfair-Handel im Jahr 2016 um satte 18 Prozent gestiegen ist. Das ist in der Tat eine gute Nachricht. Denn es sind nicht allein wir Verbraucher in den reichen Industrienationen, die von dieser Entwicklung profitieren.
Hilfe für Bauern und Arbeiter
Es sind die Kleinbauern und Arbeiter in den Schwellenländern, die normalerweise unter schlechten Lebensbedingungen leiden. Für viele von ihnen ist der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder Wohnraum alles andere als selbstverständlich. Die Teilnahme am Fairtrade-Handel ermöglicht ihnen nicht nur eine Beschäftigungsquelle, sondern verbessert auch ihren Lebensstandard und stärkt ihre Rechte.
So achtet man auf die Einhaltung von Menschenrechten. Ebenso sind Kinderarbeit oder Sklaverei verboten. Demokratische Organisationsstrukturen, sichere Arbeitsbedingungen und Umweltschutz sind weitere Kriterien, die den Fairtrade-Handel ausmachen. Derzeit profitieren rund 1,66 Millionen Menschen aus 75 Anbauländern von Fairtrade.
Offensichtlich wissen die Konsumenten die hohe Qualität der Fairtrade-Produkte zu schätzen. So dürfen keine gefährlichen Pestizide verwendet werden und kein gentechnisch verändertes Saatgut. Ebenso wird auf einen umweltschonenden Anbau geachtet. Bio Anbau ist nicht zwingend erforderlich, wird aber gefördert.
Der Erwerb von Fairtrade-Produkten
Es gibt die sogenannten Weltläden, die außer Lebensmitteln auch Schmuck, Stoffe, exotische Accessoires und vieles mehr anbieten. Der Streifzug durch solch einen Laden ist wie das Eintauchen in eine andere Welt und lädt zum Verweilen und Stöbern ein. Geführt werden die Läden von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die durch ihr Engagement den fairen Handel fördern.
Inzwischen können Fairtrade-Produkte aber auch in Supermärkten der großen Ketten und natürlich in Online Shops erworben werden. Der Verbraucher erkennt die Produkte am Fairtrade-Logo.
Natürlich gibt es Fairtrade-Produkte nicht zum Schnäppchenpreis. Dies ist schon allein durch die Gewährleistung der hohen Qualität nicht möglich. Außerdem wird den Bauern und Arbeitern in den Schwellenländern ein Mindestpreis für ihre Erzeugnisse gezahlt. Dieser Mindestpreis ist unabhängig von den Schwankungen des Weltmarkts. Nur so ist ein „fairer Handel“ möglich, damit sich die Lebensbedingungen der Betroffenen verbessern.