Die Frauen von Okinawa – Ein hundertjähriges Leben
Man nennt sie auch als die Insel der Hundertjährigen: Das japanische Okinawa. Und der Name kommt nicht von irgendwoher. An keinem anderen Ort der Erde werden die Menschen so alt wie in Okinawa. Neben der hohen Lebenserwartung scheinen die Bewohner sämtliche Geheimnisse eines gesunden Lebensstils für sich zu beanspruchen. Typische Krankheiten der westlichen Zivilisationen wie zum Beispiel Krebs und Alzheimer scheint der Weg auf die japanische Inselgruppe zu weit zu sein, denn kaum jemand erkrankt dort daran. Vor allem die Frauen zählen zu den Ältesten und Gesündesten der Welt. Man könnte fast glauben, der Ort wäre irgendwie verzaubert. Machen die Menschen dort vielleicht etwas essentiell anders als wir? Wir haben uns auf die Spuren der Wahrheit begeben.
Das Leben auf Okinawa
Anders als bei uns im hektischen Alltag legen die Frauen auf Okinawa großen Wert auf traditionelle Werte. Die Uhren scheinen hier irgendwie langsamer zu ticken. Zeitdruck scheint für die Bewohner ein Fremdwort zu sein. Die Schönheit der Natur wird auf der Inselgruppe jeden Tag aufs Neue wahrgenommen und die Menschen legen großen Wert auf ein harmonisches Zusammenleben. Die friedliche Atmosphäre ist allerdings nicht alleine ausschlaggebend für das lange und gesunde Leben in Okinawa. Aber sie ist mit Sicherheit eine wichtige Basis, um überhaupt erst einen vollkommen stressfreies Lebensgefühl zu schaffen.
Ein bewusster Lebensstil ohne Zwang
Tatsächlich leben die meisten Menschen im japanischen Okinawa äußerst gesund. Neben der fett- und zuckerarmen japanischen, teilweise chinesisch-beeinflussten Kost, legen die Bewohner vor allem großen Wert auf viel Bewegung. Das Besondere: Die gesunde Lebensweise wird aus dem Impuls heraus und ganz ohne gesellschaftlichen Zwang praktiziert. Vor allem die eiserne Disziplin der Frauen hat bereits bei vielen Touristen Eindruck hinterlassen. Die Bewohnerinnen standen jeden Tag frühmorgens am Strand und machten ihre Gymnastikübungen. Mit einer selbstverständlichen Eleganz, dass es fast so wirkte, als würden sie die Wellen täglich mit einem traditionellen Tanz begrüßen. Auf dem Speiseplan steht viel ballaststoffreiche Kost, mit wenig Fleisch, dafür aber viel Fisch. Auch viel Obst, Gemüse und Nüsse nehmen in der Ernährung auf Okinawa einen wichtigen Stellenplatz ein.
Mit Sicherheit ernähren sich auch bei uns viele Menschen ähnlich. Auf Okinawa aber verzichtet man zum Beispiel komplett auf Salz. Die Küche ist sehr ausgewogen, alles wird frisch zubereitet und Zucker hat dort kaum eine Bedeutung. Der wesentlichste Punkt, der uns allerdings von den Bewohnern Okinawas unterscheidet, ist aber, dass diese Lebensweise dort weder vorgeschrieben ist, noch kurzfristig praktiziert wird. Im Gegensatz zur westlichen Welt gibt es dort keine Diäten, kein zwanghaftes Sportprogramm und vor allem keinen Gesellschaftsdruck in puncto „Gesundes Leben“. Das Geheimnis des Ortes ist simpel: Ein gesunder Lebensstil ist dort selbstverständlich und muss nicht erst neu erlernt werden.