
Langfristige Regrow Projekte – Natur hautnah
Das Thema Regrow kommt Dir bekannt vor? Hier ist eine Erweiterung zu kleineren Regrow Projekten. Langfristig denken ist angesagt, was umso spannender ist, wenn es um das Nachwachsen lassen von Exoten sowie alten Obst- und Gemüsesorten geht.
Exoten daheim nachziehen
Aus Kernen und anderen Resten vieler Exoten kann man problemlos neue Pflänzchen wachsen lassen. So zum Beispiel aus dem Schopf einer Ananas. Zupft man die untersten Blätter ab, erkennt man am Rande des Strunkes kleine Wurzelansätze. Setzt man diese in ein Glas mit Wasser, treiben sie aus. Bis zur Ernte muss man sich allerdings zwei oder drei Jahre gedulden.
Allseits beliebt, selten erfolgreich: Avocadokerne. Das Geheimnis besteht aus Geduld und drei Zahnstochern. Letztere piekst man seitlich hinein und setzt den Kern damit in einem Glas auf Wasser, das ab und zu gewechselt werden muss. Nach Wochen erscheinen die ersten Wurzeln, bald darauf das Grün, aus dem ein kleines Bäumchen wird.
Auch aus Kiwisamen wächst langsam aber stetig ein rankender Strauch mit schönen großen Blättern. Ähnliches funktioniert auch mit vielen anderen Früchten aus fernen Ländern. Ist eine Frucht mal matschig geworden, kann man immer noch versuchen, etwas von dem Samen zu retten. Von Papayakernen unbedingt vor dem Pflanzen die Samenhaut abrubbeln, bei Mangokernen die äußere Hülle entfernen und den Samen bis zur Keimung in einer Hülle aus Küchenrolle feucht halten. Alle Zitrusfruchtsamen von der Mandarine bis zur Pampelmuse keimen und wachsen wunderbar. Toben Sie sich aus – mit Kernen von Kochbananen, Litchies, Cherimoyas, Granatäpfeln, Maracuja, Physalis, Drachenfrucht …
Warum in die Ferne schweifen? Alte Obstsorten
Die schmackhaften alten Äpfel, Birnen und Zwetschgen weichen immer mehr modernen aber geschmacksneutralen Hochertragssorten. Hast Du das Glück, auf einem Bauernmarkt ein paar Goldparmänen, Speckbirnen oder Rote Knorpelkirschen zu bekommen, wirf die Kerne nicht weg, sondern pflanze sie ein! Klappt es mit der Nachzucht, hast Du irgendwann ein Bäumchen im Garten, das Dir und Deinen Gästen oder Nachbarn immer Gesprächsstoff liefert oder von dem sich weitere Exemplare prima verschenken lassen.
Alten Gemüsesorten zu neuem Leben verhelfen
Viele alte Gemüsesorten dürfen laut Verordnungen nicht mehr verkauft werden. Trage mit dazu bei, dass sie nicht vollends in Vergessenheit geraten!
Die wieder erhältliche Pastinake erlebt gerade eine Renaissance. Pflanzt den abgeschnittenen obersten Teil in Erde, erscheint bald neues Grün und die Rübe wächst heran. Genauso funktioniert das auch mit den alten bunten Möhrensorten.
Bamberger Hörnchen sind eine der wenigen uralten Kartoffelsorten, die man ab und zu noch sieht. Bekommst Du davon welche oder blaue Vitelotte, rotschalige Roseval oder Mandelkartoffeln, opfere ein paar Stückchen mit Augen daran und pflanze sie in Deinen Garten!
Von den rund dreitausend Tomatensorten gibt es gerade mal eine Handvoll in unseren Geschäften. Die Samen von Ochsenherz, Dattelweintomate, der schwäbischen Besser und allen anderen lassen sich im Frühjahr leicht hochpäppeln und liefern Früchte, an deren Geschmack Supermarktware nicht herankommt.
Natur hautnah erleben: Wer wäre nicht fasziniert, wenn es ihm gelingt, exotische Gewächse aus Resten nachzuziehen oder selten gewordenen alten Obst- und Gemüsesorten ein rettendes Zuhause zu bieten? Wer selber einmal Pflanzen als Lebensmittel großgezogen hat, bekommt zu ihnen ein völlig anderes Verhältnis.