Regrow-Projekte gegen unnötiges Wegwerfen von Gemüse
Zero Waste – viele von uns tun ihr Bestes, indem sie möglichst wenig Müll produzieren. Vorschlag: Fang‘ Du doch mit Deinen Obst- und Gemüseresten an und starte Dein eigenes Regrow-Projekt! Einiges davon ist viel zu schade für die Tonne, weil man es prima nachwachsen lassen kann. Wer einen grünen Daumen hat und gerne rumexperimentiert, wird in der heimischen Küche schnell fündig.
Zwiebel, Knoblauch und Co.
So ziemlich alles an Zwiebelgewächsen ist für eine Nachzucht geradezu prädestiniert. Frühlingszwiebeln kauft man in erster Linie wegen des Grüns. Die eigentlichen Zwiebeln kann man in einem Glas mit Wasser Wurzeln ziehen lassen. Schon bald treiben neue Sprossen aus, die sich nach und nach abernten lassen.
Ähnlich sieht es bei Zwiebeln, Schalotten und Knoblauch aus. Wer hatte nicht schon mal eine ausgetriebene Zwiebel oder Knoblauchzehe? Meistens ist die Zwiebel oder Zehe dann ohnehin nicht mehr besonders ansehlich. Statt sie wegzuwerfen, kann man sie in einen Blumentopf mit Erde setzen. Die frischen Zwiebel- und Knoblauchsprossen schmecken super auf Brot mit Quark oder Frischkäse und machen sich gut in Salaten.
Suppengrün: Lauch, Karotten, Sellerie
Eine Packung Suppengrün ist eine wahre Fundgrube für Regrow-Projekte. Wenn man von den Karotten den obersten Teil abschneidet und in etwas Erde drückt, wächst schnell neues Grün nach. Mit der Karotte darunter dauert es etwas länger, aber Karottengrün ist ein ausgezeichnetes Würzmittel für Gemüsesuppen.
Mit den Lauchstangen funktioniert es so ähnlich wie mit Frühlingszwiebeln. Pflanzt man das unterste Ende ein, wächst schnell neuer Lauch für ein bisschen Grün in der Suppe nach.
Von einer Sellerieknolle kann man den obersten Teil mit dem Blattansatz abschneiden und in einer Schale Wasser austreiben lassen. Das Grün ist ebenfalls als Suppenwürze zu gebrauchen. Wer das intensive Aroma länger aufbewahren möchte, kann sich leicht Selleriesalz herstellen: Blätter trocknen und mit Salz im Mixer oder Mörser zerkleinern. Schmeckt lecker in Gemüsegerichten, Suppen oder Aufläufen!
Auch fast alles, was es an verschiedenen Salaten und Blattkohlsorten gibt, kann man für die Nachzucht verwenden. Lässt man an dem Strunk genügend Grün stehen, so zieht er in Wasser gestellt schnell Wurzeln und treibt aus.
Ingwer, Kurkuma und Galgant
Meistens verwendet man von diesen drei nahe miteinander verwandten Knollengewächsen nur kleine Teile fürs Essen oder einen schmackhaften Tee. Sie halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks wochenlang, wachsen aber auch ausgezeichnet in etwas Erde. Nach wenigen Tagen treiben neue Sprossen und Grün aus.
Kartoffeln
Wer auf dem Land aufgewachsen ist, kennt das mit den Setzkartoffeln: Man schneidet sie so in Stücke, dass jedes davon ein oder zwei „Augen“ hat. Aus denen wachsen nämlich neue Triebe. Von angematschten Kartoffeln schneidet man die schlechten Teile ab, lässt den Rest ein paar Tage antrocknen und pflanzt ihn in Erde. Kinder sind fasziniert, wenn das erste Grün herauskommt und sich an den Wurzeln kleine Knöllchen bilden, aus denen dann richtige Kartoffeln werden.
Auch wenn man keine schnellen Erfolge und große Ernten erwarten kann, rentieren sich kleine Nachzuchtexperimente. Man braucht noch nicht einmal einen eigenen Garten, denn eine Fensterbank mit viel Licht reicht vollkommen aus. Vor allem Kindern finden es spannend zu beobachten, wie aus Küchenabfällen neue Pflanzen wachsen.