dm und Rossmann – bessere Produktkennzeichnung soll Plastik reduzieren
Die beiden großer Drogerieketten dm und Rossmann haben gemeinsam beschlossen, in Zukunft ein Recycling-Logo einzuführen. Dadurch lassen sich Produkte mit einer umweltfreundlichen Verpackung besser kennzeichnen. So können Verbraucher besser entscheiden, welches Produkt sie wählen und welche Konsequenzen ihre Wahl für die Umwelt hat. Sowohl Produkte mit einer umweltfreundlichen und recyclbaren Verpackung als auch Produkte, die mit besonders wenig Verpackung auskommen, will man dadurch stärker in den Fokus rücken.
Plastikvermeidung in Drogerieketten
Neben den Hinweisen, ob die Verpackung mit wenig Plastik hergestellt wurde, will man auch kennzeichnen, wie genau die Kunden die Verpackung richtig entsorgen können, sobald das Produkt leer ist. Alle bei dm erhältlichen Produkte werden über die neue Kennzeichnung verfügen. Dies gab der dm-Manager Sebastian Beyer im Interview mit der Süddeutschen Zeitung bekannt. Ein besonderes Augenmerk wird auf dem Rezyklat-Anteil der Verpackung liegen. Denn dieser gibt an, wie viele der Kunststoffe sich erneut verwenden ließen. Große Unternehmen wie Beiersdorf, Henkel und sogar der dm-Konkurrent Rossmann gehören mittlerweile dem Rezyklat-Forum, das dm im vergangenen Herbst gegründet hatte.
Gemeinsam für eine bessere Umwelt
Das Forum soll sowohl die Händler als auch die Hersteller der Produkte zusammenbringen, sodass sie gemeinsam daran arbeiten können, ihr Sortiment plastiksparender herzustellen. Mehr als die Hälfte des in Deutschland verwendeten Plastiks landet bislang in Verbrennungsanlagen. Solch eine Methode ist meist günstiger, als den Müll zu sortieren und danach wiederaufzubereiten. Die Hoffnung des Forums ist es nun, dass Verbraucher durch bessere Informationsweitergabe andere Entscheidungen treffen würden. Dafür soll eine Aufklärung darüber stattfinden, was sich in dem jeweiligen Produkt befindet.
Recycling stärken
Ketten wie dm und Rossmann, aber auch Supermärkte für Lebensmittel reagieren damit auf die immer lauter werdenden Stimmen, die der Plastikflut, die sich über unseren Planeten erschüttert, entgegentreten wollen. Möglich ist das nur, wenn sich alle gemeinsam für einen geringeren Konsum von Plastik entscheiden. Je nachdem, welche Stoffe genau in einer Plastikverpackung enthalten sind, kann sich bereits ein großer Unterschied für die Umwelt ergeben, denn Plastik ist nicht gleich Plastik.
Die wenigsten Menschen wissen zum Beispiel, dass sich durchsichtiges oder helles Plastik besser wiederverwenden lässt als dunkel gefärbtes Plastik. Denn bei jedem Wiederverwertungsprozess kommt es automatisch zu einer dunkleren Färbung. Doch Marketing-Abteilung scheren sich meist nicht um die Umwelt. Sie gestalten Produkte in schwarzem Plastik, in der Hoffnung, mehr Verbraucher würden sie kaufen. Das ändert sich jedoch möglicherweise, wenn die Kunden erfahren, welchen Preis sie eigentlich für das schicke Design zahlen. So kann man langfristig etwas bewegen und den Konsum von Plastikmaterialien verringern. Außerdem lassen sich Produkte in den Vordergrund stellen, die bereits etwas teurere, aber dafür biologisch abbaubare Materialien verwenden.
Mit ihrer Entscheidung, zukünftig jedes einzelne Produkt besser bezüglich der Plastikverpackung kennzeichnen zu wollen, gehen dm und Rossmann einen wichtigen Schritt. Vielen Verbrauchern ist längst bewusst, dass sie weniger Plastik kaufen sollten. Häufig ist jedoch eine Überforderung und ein Mangel an Informationen eine große Hürde. Das ändert sich nun, wenn die beiden Ketten an einem Strang ziehen und so den Drogeriehandel umweltfreundlicher und plastikfreier gestalten.