Begrünte Dächer als innovative Lösung gegen Starkregen
Der Klimawandel ist überall spürbar: Extreme Wetterlagen wie Starkregen richten immer wieder erhebliche Schäden an. Sintflutartige Regenfälle können im Boden nur schwer versickern und überfluten Straßen und Gehwege. Die Beschädigungen kosten Millionen. Abhilfe könnte nun das innovative Konzept der begrünten Dächer leisten. Der Entwurf ist vielversprechend für Städte und Kommunen. Die Grünflächen wirken wie ein Schwamm. Sie können selbst große Wassermengen mühelos aufnehmen.
Starke Regenfälle haben zugenommen
Die jährlichen Niederschlagsmengen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Deutsche Wetterdienst geht von mehr als 15 % aus. Schuld sind die Folgen des Klimawandels. Es regnet verstärkt in den Herbst- und Wintermonaten. Auch Unwetter und Starkregen ereignen sich immer häufiger. Für eine Unwetterwarnung müssen mehr als 35 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter fallen und das im Laufe von sechs Stunden.
Bebaute Flächen sorgen für Nachteil
Starkregen ist eine unterschätzte Gefahr. Diese sintflutartigen Regenfälle suchen die Gemeinden immer häufiger heim. Sie lassen sich leider bisher von Meteorologen nicht präzise vorhersagen. Kommt es zu einem Unwetter, werden die Städte mit den starken Regenfällen nur schwer fertig. Dicht besiedelte Stadtteile sind besonders gefährdet. Die Wassermassen können aufgrund der bebauten Flächen nicht abfließen und veraltete Kanalsysteme erschweren die Lage zusätzlich. Selbst die Flüsse können keinen effektiven Beitrag mehr leisten. Wurden sie doch alle begradigt und ihre Ufer verbaut.
Spezielle Gewächse saugen das Wasser auf
Auf der Suche nach Lösungen kommen begrünte Dächer ins Spiel. Sie sollen das Regenwasser verwerten. Spezielle Gründächer mit Pflanzen, die meisten nur 10 Zentimeter hoch, saugen das Wasser bei Unwettern wie ein Schwamm auf. Dieses innovativ klingende Konzept ist aber nicht gänzlich neu. Trotzdem wurde es so gut wie nie umgesetzt. In manchen Städten gibt es bereits solch begrünte Dächer. Moose und Kräuter wechseln sich hier mit Sedum ab. Sedum eignet sich besonders gut. Es ähnelt dem Kaktus und kann mit seinen dicken Blättern viel Wasser speichern.
Begrünte Dächer haben viele Vorteile
Die Gründächer haben neben dem Unwetterschutz auch eine Menge weiterer Vorzüge. Sie gewähren Kleinstlebewesen Lebensraum und unterstützen somit bedrohte Insektenarten. Zudem wirken sie als natürliche Klimaanlage. Das verdunstende Wasser kühlt nämlich die Luft. Die Gewächse helfen auch gegen die Luftverschmutzung in den Städten. Sie produzieren Sauerstoff und filtern die Luft.
Höhere Baukosten hindern Umsetzung
Gründächer könnten den Kommunen erheblich helfen. Dennoch findet man sie bis dato kaum in deutschen Städten. Eine Hauptursache sollen die höheren Baukosten sein. Günstiger Wohnraum ist knapp und momentan gefragt wie nie. Um die Baukosten möglichst preiswert zu halten wird an allen Ecken und Kanten eingespart. Begrünte Dächer werden von den Architekten bei ihrer Planung nur selten berücksichtigt. Je Gebäudegröße betragen die zusätzlichen Kosten von 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter Gründach. Allerdings nur für die günstigste und am wenigsten effiziente Gründachausführung. Altbaudächer werden noch seltener bepflanzt, obwohl Gründächer länger halten als die Ziegelvarianten.
Begrünte Dächer können so viel Positives bewirken. Sie leisten einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz. Leider wird hier, wie so oft, an der falschen Stelle gespart. In diesem Fall müsste die Politik dringend aktiv werden und die Gründächer gezielt fördern.