Anzahl der Imkerinnen und Imker in Baden-Württemberg gestiegen
man Die Mitgliederzahlen der beiden Landesverbände des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.) in Baden-Württemberg haben sich in der Zeit von 2011 bis 2017 von rund rund 17.400 Mitgliedern auf rund 24.000 Mitglieder erhöht. Zu diesem Trend hat neben Berichterstattungen über die Gefahr des Bienensterbens auch die Imkerei an dafür bisher nicht genutzten Orten beigetragen.
Aufklärung über das Bienensterben
Durch die Öffentlichkeitsarbeit der Landesverbände und Vereine des D.I.B., der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Stuttgart-Hohenheim und anderer Initiativen wurden die Baden-Württemberger über die bedrohlichen Lebensbedingungen von Bienen aufgeklärt. Bereits im Jahr 2014 startete der Verein „Bienenschutz Stuttgart“ seine Initiative „Stuttgart summt“ um auf das zunehmende Sterben von Wild- und Honigbienen aufmerksam zu machen. Die genannten Organisationen klären nicht nur über die Lebensbedingungen der Bienen auf. Sie vermitteln Interessierten auch das nötige Fachwissen zum Betreiben einer eigenen Bienenzucht.
Gefahren für Bienen
Zu den lebensbedrohlichen Gefahren für Bienen gehört die Varroamilbe. Dieser Parasit lebt an Honigbienen und setzt sich in deren Larven fest, was die Bienen schwächt. Der Milbenbefall kann so ihre Orientierungsfähigkeit stören. Daher kehren die Bienen oft nicht in den Bienenstock zurück. Im schlimmsten Fall sterben sie durch den Milbenbefall.
Auf dem Land haben Bienen mit der Pestizidbelastung von Pollen zu kämpfen. Die Pflanzenschutzmittel wirken wie eine Gehirndroge und können wie die Varroamilbe den Orientierungssinn der Bienen zerstören.
Ein weiteres Problem für die Bienen sind Monokulturen in der Landwirtschaft. Ausgelaugten Böden fehlen Nährstoffe. Diese werden durch Düngemittel zugefügt. Die Spuren der Düngemittel in den Pollen beinträchtigen ebenfalls die Gesundheit der Bienen.
Urban Imkering – Bienenzucht in Stuttgart
Nachteilige Lebensbedingungen für Bienen auf dem Land haben dazu geführt, dass man neue Orte für die Imkerei entdeckt hat. So wird mitten in Stuttgart im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma eine Imkerei betrieben. In der Stadt kommen weniger Pflanzenschutzmittel und Düngemittel zur Anwendung als auf dem Land. Hier können Bienen Parkanlagen, Gärten oder auch Friedhöfe befliegen. Die Bienen des Bienstocks in der Wilhelma befliegen einen Radius von ein bis zwei Kilometern um den Garten. Sie nutzen die Blüten des naheliegenden Rosensteinparks, des Pragfriedhofs und die Grünanlagen in der Stadt, um Pollen und Nektar zu sammeln. Die Wilhelma ist nur ein Beispiel für die Stadtimkerei. Auch auf der Dachterrasse der Südwestbank gibt es seit 2013 mehrere Bienenvölker. Und auf dem begrünten Dach des Stuttgarter Rathauses fanden im Rahmen der Initiative „Stuttgart summt“ 2014 zwei Bienenvölker ein neues Zuhause.
Je mehr Imkerinnen und Imker es in Baden-Württemberg und auch in anderen Bundesländern gibt, umso mehr steigen die Lebensperspektiven für Bienen. Das ist eine Win-win-Situation für die Bienen und die Menschen. Denn die Bienen liefern nicht nur Honig. Sie sichern durch das Bestäuben der Blüten von Obst- und Gemüsepflanzen auch den Fortbestand heimischer Nutzpflanzen und damit die Nahrungsmittel für den Menschen.