Aldi will Plastikverbrauch deutlich reduzieren
Plastikmüll überschwemmt Meere, Flüsse und Landschaften. Schuld daran sind zum Großteil die Wegwerfverpackungen, die wir Tag für Tag nutzen. Immer mehr Supermarktketten in Deutschland haben Plastiktüten bereits verboten. Nun zieht auch Aldi nach und hat eine „ambitionierte Verpackungsstrategie“ angekündigt.
Aldis Verpackungsmission
Sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord haben eine Offensive namens „Die Aldi Verpackungsmission“ vorgestellt. Hierbei handelt es sich um einen Plan, bei dem bis 2022 alle Verpackungen der Eigenmarken von Aldi recyclingfähig sein sollen. Bis 2025 sollen außerdem die Verpackungsmengen bei den Aldi Eigenmarken um 30 Prozent sinken. Besonders die Verpackungen von Obst und Gemüse will man drastisch verringern. Häufig werden Bananen in Plastiktüten eingepackt und Äpfel und Orangen sind oft in Plastiknetzen erhältlich. Durch den natürlichen Schutz des Obstes vor Schmutz dank ihrer Schalen ist es bei diesen Lebensmitteln besonders leicht auf Plastikverpackungen zu verzichten. Doch auch insgesamt sollen mehr Produkte ohne Verpackung auskommen. Zahlreiche verpackungsfreie Supermärkte in Deutschland zeigen schon seit einiger Zeit, dass es möglich ist, den Plastikverbrauch durch unkomplizierte Maßnahmen drastisch zu senken.
Der Kampf gegen Einwegprodukte
Einwegprodukte sind für einen Großteil der Plastikabfälle verantwortlich, die leicht vermeidbar wären. Dazu zählen unter anderem Strohhalme, Becher, Teller und Besteck aus Plastik sowie Wattestäbchen. Neben der Veränderung in der Verpackungspolitik von Aldi, will der Discounter auch diese Einwegplastik-Artikel aus dem Sortiment nehmen und durch Mehrwegvarianten oder alternative Produkte ersetzen. In diesem Punkt steht Aldi nicht allein da. Rewe verzichtet auf Plastikstrohhalme und Lidl hat angekündigt, bis Ende des Jahres 2019 alle Einwegplastik-Artikel aus dem Sortiment zu nehmen.
Europapolitik gegen Plastik
Diese Maßnahmen richten sich nach den aktuellen Plänen der EU-Kommission, die Ende Mai 2018 zur Reduzierung von Plastikmüll beschlossen wurden. Ob diese Richtlinie sich durchsetzen wird, ist noch unklar. Sie muss vorerst noch vom Europaparlament und dem Europäischen Rat angenommen werden. Unabhängig davon ist es als positives Zeichen zu werten, dass die Supermärkte etwas gegen den massiven Plastikverbrauch unternehmen. Die Veränderungen tragen bereits Früchte. Aldi Nord und Aldi Süd haben 2017 begonnen, ihr Obst und Gemüse nicht länger in Einwegbehältern zu transportieren. Sie verwenden stattdessen Mehrwegkisten und berichten, dass durch diese Maßnahme rund 50.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen eingespart wurden.
Ein nachhaltiger Umgang mit Plastik ist allerdings noch lange nicht erreicht. Was viele Menschen zum Beispiel nicht wissen, ist, dass man auch bei Shampoo-Flaschen und anderen, in Plastik verpackten Produkten immer darauf achten sollte, ob es auch eine plastikfreie Variante gibt. Shampoo- und Duschseifen ersetzen zum Beispiel Plastikflaschen, die nur schwer recycelbar sind. Muss man doch auf Plastik zurückgreifen, so empfiehlt es sich, stets zu möglichst hellem Plastik zu greifen, da dieses mit der höchsten Wahrscheinlichkeit weiterverarbeitet werden kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es der Mülltrennung entsprechend in der Gelben Tonne landet. Nur so kann der Plastikverbrauch Schritt für Schritt reduziert und nachhaltiger gemacht werden.
Aldi hat große Pläne zur Reduzierung von Plastikmüll angekündigt. Neben einer Änderung bei den Verpackungen von Produkten der Eigenmarken, sollen auch Plastikbesteck, -strohhalme, -teller und -becher nicht länger verkauft werden. Die Maßnahmen stellen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar und sollten in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.