Warum Plus Size glücklich macht
Wer definiert eigentlich, was schön ist und glücklich macht? Ist Schönheit nicht eine Frage des persönlichen Geschmacks? Darf man sich als Frau jenseits der Kleidergrößen 40/42 noch sehen lassen? Und wie! Immerhin galt schon in früheren Zeitaltern, dass eine Frau erst dann schön war, wenn sich ihre gute Ernährung auch auf der Waage niederschlug. Erfreulicherweise besinnen sich immer mehr Menschen des klassischen Körperideals, so dass Plus Size der neue Garant zum großen Glück ist.
Ursprünge in der Steinzeit
Die Skulptur „Venus von Willendorf“ stammt aus der Altsteinzeit um 25.000 v. Chr. Mit hängenden Brüsten, Schenkeln so breit wie ein Kanonenrohr und ordentlich Fettpolstern auf den Hüften gilt sie als Inbegriff von Schönheit und Fruchtbarkeit in diesem Zeitalter. Schon damals wurde Schönheit mit Gesundheit in Verbindung gebracht.
Auch zur Zeit des Barock wusste einer schon ganz genau, was eine gesunde Dame ausmacht: Peter Paul Rubens. Seine Gemälde verehren die mollige Frau von Welt und arbeiten ihre Schönheit subtil hervor. Noch heute gilt der Begriff „Rubensfrau“ als Sinnbild eines strammen und äußerst sinnlichen Wesens.
Magermodels funken dazwischen
Ein großer Schnitzer unterlief der Menschheit in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die ersten Magermodels bringen das Schönheitsideal der frühen Epochen ins Wanken und ein gefährlicher Trend kam ins Rollen. Ab sofort galt: Size Zero ist in! Wer hervorstehende Rippen, Schlüsselbeine und Beckenknochen nicht vererbt bekam, musste sie sich erarbeiten. Notfalls wurde nachgeholfen. Der fatale Triumphzug von Crash-Diäten und Schönheitsoperationen begann und bahnte sich seinen Weg ins 21. Jahrhundert.
Muss man zwingend ins Gym gehen?
Heute, in den Anfängen des 21. Jahrhunderts, kennt das Fitnessuniversum keine Grenzen. Immer penetranter werden uns von der medialen Welt Begrifflichkeiten um die Ohren geschmettert, die unsere Großeltern noch nicht einmal aussprechen können: Personal Trainer, Workout, Megaformer, Gym – die Liste ist lang. Und das Weltbild unserer Ahnen kommt ins Wanken. Immer mehr Menschen beschleicht das Gefühl, nur dann schön zu sein, wenn man mitzieht. Nur dann ist man geliebter, wertvoller, begehrenswerter. Zu welchem Preis? Das steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Denn weder Personal Trainer noch Megaformer garantieren uns unser höchstes Gut: Gesundheit!
Vorfahren beeinflussen uns
Eines haben uns unsere Vorfahren mal noch da gelassen. Unsere Gene, gegen die kein noch so ausgeklügeltes Fitnessprogramm der Welt hilft. Ob es wohl auch ein Fingerzeig von oben ist, dass immer mehr Menschen ihren Verstand einschalten, zurück rudern und bleiben wollen, wie sie erschaffen wurden?
Die Werbewelt hat das mittlerweile auch begriffen. Magerwahn ist out – Plus Size ist in! Menschen, die genießen können, ohne Kalorien zu zählen, deren Haut strahlt, weil sie rund und gesund sind und die niemals geglaubt hätten, mit ihrer neu gewonnenen Einstellung ein Vorbild für viele Andere zu sein. Manchmal steckt das Leben eben voller Überraschungen.
Würde ich jeden Tag nur Salat knabbern und an Möhrenstiften nagen, wäre ich ein Karnickel geworden. Also: Vorhang auf im Supermarkt und ran an die Buletten!