Startup züchtet Korallenriffe für den Schutz der Umwelt
In regelmäßigen Abständen finden Meldungen über das Absterben des Great Barrier Riff in Australien Eingang in die Medien. Es ist ein bedrohliches Szenario, das Umwelt- und Tierschützer hier zeichnen. Bis dato war auch kaum ein Ausweg bekannt, die Meerestemperaturen so weit abzusenken, dass die Korallen wieder wachsen bzw. sich neu niederlassen. Doch nun hat ein Start-up eine Lösung entwickelt, die eine Trendumkehr des Korallensterbens gewährleistet, indem man Korallenriffe züchtet.
Korallenriffe sind wichtige Öko-Systeme
Korallenriffe sind äußerst wichtige Ökosysteme in den Weltmeeren und haben dabei eine Schlüsselfunktion. Doch in den letzten Jahrzehnten sind fast 50 Prozent der Riffe auf der ganzen Welt gestorben, was bei einem Blick in die Zukunft aus heutiger Sicht bedeutet, dass bis ins Jahr 2050 fast 90 Prozent der Riffe verloren sein könnten. Das ist weitaus mehr als eine bloße ökologische Tragödie, sondern vielmehr auch ein sozio-ökonomisches Problem. Immerhin hängt die Existenzgrundlage von bis zu einer Milliarde Menschen von diesen prächtigen Naturphänomenen ab.
Korallenzucht als Problemlöser
Bereits seit mehr als 15 Jahren gibt es Zuchtprogramme für Korallen im Meer, womit einige tote Riffe wiederbelebt werden konnten. Doch das traditionelle Züchten und nachfolgende Verpflanzen ist in den Ozeanen sehr begrenzt, weil Korallen sehr empfindlich auf eine eventuelle Erwärmung des Meereswassers reagieren. Sie sterben kurz darauf nämlich wieder einfach ab, womit die ganze Mühe umsonst war.
Neue Technik der Zucht als Problemlöser
Und genau hier kommt ein junges und sehr innovatives Start up ins Spiel. Die Rede ist von Coral Vita, das Sam Teicher und Gator Halpern gegründet haben. Die beiden haben es geschafft, dass bei ihren Projekt die Korallen rascher wachsen als in der Natur selbst. Das Geheimnis des Erfolges besteht darin, dass man die Korallenfarmen an Land anbaut. Verwendung finden dabei Wasserbecken, durch die sich das Meerwasser abpumpen lässt. Auch die individuellen Wachstumsbedingungen lassen sich exakt kontrollieren. Zudem kann die neue Technik die Korallen gegen eine Erwärmung und Übersäuerung der Meere widerstandsfähiger machen. Je nach Bedarf kann die Wassertemperatur in den Becken gesenkt oder erhöht werden, gleiches trifft für den pH-Wert zu. Damit können sich die Korallen an die neuen Bedingungen gewöhnen und eine Taktik entwickeln, wie sie auf veränderte Klimabedingungen resistent reagieren.
Preise für innovative Idee
Mit der von Coral Vita entwickelten Zucht lassen sich auch komplette Riffe aufbauen, die nach einem Jahr schon das Zuhause von Fischen sein können. Immerhin geht das Unternehmen auf Nummer sicher und pflanzt Korallen nur dort ins Meer, wo sie auch eine realistische Chance haben, überleben zu können. Diesen Einsatz belohnen auch internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, deren Umweltprogramm den „Young Champions of the Earth“ Preis an die beiden Gründer von Coral Vita verliehen haben.
Tatkräftiger Umweltschutz, der auf der Initiative einiger privater Personen beruht, ist ein guter Weg, um Tier und Natur vor schädlichen Einflüssen zu retten. Coral Vita engagiert sich im Aufbau von Korallenriffen, die in der Nahrungskette einen wesentlichen Faktor darstellen.