Solarradweg für mehr Nachhaltigkeit
Nachhaltiger Umgang mit unserer Umwelt, das ist ein Thema, das immer mehr Lebensbereiche erobert. Nun auch also Radwege. In Amsterdam gibt es mittlerweile seit 2014 den ersten Solarradweg auf der Welt, wobei sowohl Erfinder als auch Ingenieure von der Energieausbeute begeistert sind.
Dank Sonnenkollektoren zu Strom
2009 wurde der erste Solar Radweg mit dem klingenden Namen SolaRoad von einem holländischen Konsortium geschaffen. Dank des Einsatzes von Sonnenkollektoren kann man Strom produzieren, der damit komplett umwelttechnisch einwandfrei entsteht. Insgesamt ist der Radweg 70 Meter lang. Wenn Sie ihn entlang fahren, werden Ihnen die zahlreichen Betonmodule auffallen, die ihn prägen. Darin sind die Solarzellen integriert, die die Sonnenstrahlen in Energie umwandeln. Doch Sie tragen als Radfahrer auf diesem Weg nicht nur zur Stromproduktion bei. Sie können auch sicher sein, ganz ungefährdet unterwegs zu sein. Zuletzt wurde die komplette Strecke mit einer rutschfesten Beschichtung versehen. So verhindert man, dass die Oberfläche bei Temperaturschwankungen rutschig wird.
Einfache Technik im Sinne des Klimaschutzes
Wenn Sie sich jetzt fragen, wie so ein Solar Radweg funktioniert, ist die Antwort schnell gefunden. Denn die dort verbauten Elemente bestehen aus vier Teilen, die jeweils 2,5 x 3,5 Meter groß sind. Damit erzeugt man laut Hersteller jährlich einen Strombedarf von 3500 kWh. Die bestehende Teststrecke in Amsterdam hat in ihrem ersten Jahr des Bestehens knapp 9800 kWh hergestellt. Auch wenn Solaranlagen auf den Dächern naturgemäß mehr Strom produzieren, hat sich der Solarradweg längst einen Namen gemacht. Denn damit können Sie Ihre nachhaltige Lebensweise noch perfekter umsetzen. Immerhin gilt Radfahren – sowohl in der Freizeit als auch als Alternative für den Weg in die Arbeit – längst als Statement für die Umwelt.
Solarzellen als Versorger für E-Autos
Was derzeit in Amsterdam also für Zweiräder geschaffen wurde, soll über kurz oder lang flächendeckend verwendet werden. Damit könnten dann die auf der Straße fahrenden E-Autos direkt mit der notwendigen Energie versorgt werden. Spätestens dann ist die lang prognostizierte Energiewende nicht mehr nur ein simples Wort, sondern ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Stellen Sie sich vor, Stromerzeugung ist nicht mehr nur aufwändiger Technik oder hochtechnisierten Firmen vorbehalten. Sie selbst können im Alltag einen wichtigen und gleichzeitig so einfachen Beitrag durch Nutzung des Radfahrweges mit Solarzellen leisten. Spätestens dann ist umweltbewusstes und nachhaltiges Leben nicht mehr nur eine Alternative, sondern tatsächlich einfacher Alltag.
Energy Harvesting als neuer Trend
Der erste Solar Radweg ist ein gutes Beispiel für den Trend, den Experten als Energy Harvesting bezeichnen. Er benennt einfach Vorgänge aus dem Alltag, bei denen normalerweise Energie liegen bleibt und die nun in nützlichen Strom verwandelt wird. Die erste wichtige Maßnahme für diese Öko-Bewegung war quasi die gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlage. Mit dieser gewinnt man Strom als Nebenprodukt aus Dachziegeln oder anderen Gebäudeteilen. Überall dort, wo aufgrund von industriellen Verfahren große Schwankungen bei der Temperatur auftreten, kann der thermoelektrische Effekt zur Stromgewinnung heran gezogen werden.