Sharkproject – Artenschutzorganisation rettet Haie
Es ist in erster Linie Forschungs- und Aufklärungsarbeit, zu welcher sich die gemeinnützige Organisation Sharkproject e.V. verpflichtet fühlt. Im Mittelpunkt stehen dabei Haie sowie ihre Bedeutung für die maritimen Ökosysteme. Wissenschaftler, Taucher und Haifreunde erforschen hierzu die Beziehung zwischen Mensch und Hai sowie das artspezifische Sozialverhalten, und gehen dabei innovative Wege.
Internationaler Schutz der Haie
Im Sommer 2002 vom erfahrenen Taucher Gerhard Wegner gegründet, hat sich die Initiative Sharkproject International e.V. den weltweiten Schutz der Haie sowie ihrer Lebensräume auf die Fahnen geschrieben. Dazu ist es erforderlich, dem Mythos als Unterwasser-Mordmaschine, welcher sich mit den Tierhorror-Streifen ‚Der weiße Hai‘ in die Hirne der Menschen der Industrieländer brannte, ein Ende zu bereiten. Als Vorbilder im Umgang mit den faszinierenden Lebewesen gelten viele Naturvölker, die mit den Haien leben, sie akzeptieren und mitunter als Götter verehren.
Neben der unbegründeten Angst vor Haien, die die ausnahmslos ehrenamtlich Tätigen den Menschen nehmen wollen, zählt zu ihren wichtigsten Anliegen das Ende der gezielten Haiflossen-Fischerei. Als ‚Shark Finning‘ bezeichnet, trennen Fischer den Haien unmittelbar nach dem Fang die Flossen ab, sodass diese später als Delikatesse auf zumeist asiatischen Tellern liegen. Dabei ist das Haifischen gar nicht auf asiatische Länder beschränkt. Erschreckend hoch ist Jahr für Jahr die Zahl der Blau- oder Makohaie, die beispielsweise als Beifang in spanischen oder portugiesischen Fischernetzen landen.
Mit dem U-Boot den Haien auf der Spur
Während es für Wissenschaftler mittlerweile ein leichtes Unterfangen ist, die Aufenthaltsorte von Haie zu ermitteln, ist das Verfolgen der Tiere vergleichsweise schwierig. Aus diesem Grund ließ Sharkproject e.V. ein U-Boot bauen, das schnell und beweglich ist, sodass Forscher die Haie sowie ihr soziales Verhalten aus nächster Nähe beobachten können. Die besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Zusammenhang dem Weißen Hai, für dessen Schutz sich die Wissenschaftler mithilfe des flexiblen Unterwasserfahrzeugs wertvolle Erkenntnisse erhoffen.
Öffentlichkeitswirksame Arbeit
Die gemeinnützige Organisation Sharkproject e.V. hält bei zahlreichen Gelegenheiten Vorträge über ihre Forschungsprojekte und wendet sich im Rahmen von Seminaren oder Messen direkt an die interessierte Öffentlichkeit. Bei einer mobilen Haiausstellung erfahren Besucher viel Wissenswertes über diese beeindruckenden Tiere. Des Weiteren veröffentlicht die NGO Online-Nachrichten sowie in Eigenregie gedrehte Dokumentationen, und beeinflusst dadurch direkt das Hai-Image in den Medien.
Einen wichtigen Teil ihrer Arbeit stellen Kooperationen mit anderen Schutzorganisationen und -Einrichtungen dar. Ein intensiver Austausch findet in diesem Zusammenhang beispielsweise mit dem Meereszentrum Fehmarn statt. Den Bau neuer Aquarien lehnen die Aktivisten des Sharkproject e.V. hingegen ab. So prangern sie im Falle der in Deutschland geplanten ‚Shark City‘ die Sensationslust an, die seitens des zukünftigen Betreibers bei Besuchern geweckt wird, und demonstrierten erfolgreich gegen den Bau im baden-württembergische Sinsheim.
Engagement trägt Früchte
Erfreulich ist zu lesen, dass bei einer 2015 deutschlandweit zum Thema Hai durchgeführten Umfrage der Hai mit den Wörtern ‚Tier‘, ‚bedroht‘ und ‚vom Menschen getötet‘ assoziiert wurde, währenddessen 2005 noch die Begriffe ‚Monster‘ oder ‚frisst Menschen‘ dominierten. Zu diesem Imagewechsel leistete mit Sicherheit auch die Arbeit von Sharkproject einen wesentlich Beitrag.
yeraldin
sehr interessant
silvina wolf
Sehr interessant geht das Thema so weiter