Kinder gegen Rassismus
Kinder sind herrlich unkonventionell. Erziehungsfragen hin oder her, manchmal können wir Erwachsenen noch viel von den Kleinen lernen. Ein gutes Beispiel für den kindlichen Freigeist ist die 2jährige Sophia Brenner aus South Carolina, USA. Ihre Mutter hatte dem kleinen Mädchen gerade erfolgreich beigebracht, auf das Töpfchen zu gehen. Das musste natürlich angemessen gefeiert werden, also durfte sich Sophia etwas in einem Einkaufszentrum aussuchen. Dass die Wahl auf eine Puppe traf, scheint zunächst nicht verwunderlich.
Ausgrenzung ist ein Fremdwort für Kinder
Die kleine Sophia marschierte schnurstracks durch das Einkaufszentrum und suchte sich ihre Puppe aus. Ein Mädchen in einem Arztkittel sollte es sein. Dunkelhäutig. Aber genau das fiel Sophia gar nicht erst auf. Sie wollte die Puppe, weil sie später Ärztin werden wollte. Sophia Brenners Anreiz, die Puppe zu kaufen, waren also lediglich die Kleidung und das dazugehörige Stethoskop. An der Kasse fragte der Verkäufer das Mädchen, warum sie kein Exemplar kaufen würde, das ihr ähnlicher wäre. Schließlich war Sophia weiß und die Puppe stieß ihm scheinbar als negativer Kontrast zu dem Mädchen auf. Ihre Antwort war simpel und dennoch rührte sie damit später tausende von Menschen: „Sie ist mir doch ähnlich. Sie ist Ärztin, wie ich auch. Und ein Mädchen ist sie ebenfalls. Gucken sie sich doch mal ihre schönen Haare an.“ In diesem einen kleinen Moment machte sie ihre Mutter unglaublich stolz.
Instinktive Wahrnehmung
Damit hat die kleine Sophia deutlich bewiesen, dass Rassismus im Verstand eines Kindes gar nicht erst existiert, sofern er nicht anerzogen wurde. Für Sophia hat die Hautfarbe keinerlei Bedeutung. Sie hätte sich wahrscheinlich auch eine blaue oder grüne Puppe ausgesucht, wenn diese einen Arztkittel getragen hätte. Das Mädchen wollte eine Puppe, dass ihre Träume widerspiegelte und das war eben das Exemplar mit dunkler Hautfarbe. Selbst unter den vermeintlich Intellektuellen dieser Welt, gibt es Menschen mit rassistisch-geprägten Vorurteilen. Umso schöner ist es dann zu sehen, wie eine Zweijährige, die noch nicht einmal Lesen und Schreiben kann, eine weitaus klügere Weltanschauung präsentiert. Die Geschichte von der kleinen Sophia Brenner ging natürlich durch alle Medien und im Internet wurde das Video mit viel Zuspruch fleißig geteilt.
Bei all den Missständen, die im Moment auf der Welt passieren, geben uns solche Geschichten wiederrum Luft zum Atmen. Kinder haben uns Erwachsenen viel voraus und ihre Auffassung von ihrer Umgebung ist unglaublich wertvoll. Vielleicht sollten wir uns in einem stillen Moment im Schneidersitz auf den Boden plumpsen lassen und nochmal unsere Vorurteile überdenken. Möglicherweise ist genau das unser Problem. Wir sehen die Welt mit den Augen eines Erwachsenen. Meistens in Schwarz und Weiß. Ein Kind aber malt sich alles in bunten Farben aus. Und keine der vielen Farben, aber auch wirklich keine Einzige, scheint in dem bunten Bild überflüssig zu sein.