Die Isländer wissen es besser – das friedlichste Land der Welt
Man kann es schwer leugnen: Die Isländer sind ein überaus symphatisches Volk. Selbst ohne das Land je bereist zu haben, hat man irgendwie eine urkomische Vorstellung von dem Inselstaat: Die muskulösen Einheimischen essen jeden Tag Unmengen Skyr, im Sommer scheint die Sonne auch nachts und im Winter sieht man kaum die Hand vor Augen. Unsere Meinung über die Isländer ist also eine bunte Mischung aus Halbwahrheiten und tatsächlichen Fakten. Doch was machen die Isländer eigentlich anders als wir im restlichen Europa? Das haben wir recherchiert.
Überschaubare Einwohneranzahl
Liegt das Friedensverständnis der Isländer womöglich darin begründet, dass auf der gesamten Inselgruppe nur etwas mehr als 300.000 Bewohner leben? Zum Vergleich: In Berlin gibt es mehr Einwohner als im gesamten isländischen Staat. Ohne Frage, je weniger Menschen auf einem Haufen leben, desto weniger Streit und gesellschaftliche Eskalation mag es geben. Das alleine kann jedoch kaum der Grund für die bodenständige Harmonie der Isländer sein. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen in und um Reykjavik, der Hauptstadt, leben.
Sinneswandel durch spektakuläre Natur
Viele Menschen denken, dass Island ähnlich wie Schweden mit stimmungsdrückenden Dunkelheitsperioden zu kämpfen hat. Im Winter hat der zweitgrößte Inselstaat Europas tatsächlich kaum Sonnenlicht bei Tage. Im Sommer dagegen scheint sie sogar nachts. Die Phänomene der Sommer- und Wintersonnenwende sind für manche Touristen schon nach wenigen Tagen kaum aushaltbar. Die Isländer aber kennen es nicht anders und können gut damit leben. Dieser Kompromiss scheint nicht verwunderlich, wenn man sich die umliegende Landschaft genauer ansieht. Islands Hauptinsel ist die größte Vulkaninsel der Erde. Einzigartige Bilder einer fast unberührten Natur-Szenerie aus zahlreichen Wasserfällen, Fjorden und Seen verzaubern die Sinne.
Frieden durch außergewöhnliche Mentalität
Der isländische Staat gehört zu den wenigen Ländern dieser Welt, die ausnahmslos ohne Militär existieren. Sie scheinen es auch nicht zu brauchen. Oder könnt ihr euch an eine bedenkliche, politische Situation erinnern, in der es hieß: „Nun wird es gefährlich, Los, wir rufen die Isländer zu Hilfe.“ Außergewöhnlich ist auch der Lebensstil des friedlichen Volkes. Sie ernähren sich im Vergleich zu anderen Ländern sehr gesund und treiben viel Sport. Zwar bestätigt sich das Vorurteil, dass Isländer vor allem auf Kraftsport setzen und auch die Frauen ziemlich muskulös sind, aber selbst Ausdauer und Kondition werden in dem Land großgeschrieben.
Den genauen Grund, warum Island nun als das friedlichste Land der Erde gilt, lässt sich also pauschal gar nicht feststellen. Man kann nur mutmaßen, dass die gesamte Einstellung zum Leben und zur Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen. Schließlich lebt das nordische Volk genau so, wie viele von uns es sich oft wünschen: Gesund und fit. Dieser Lebensstil fördert den inneren Ausgleich und scheint sich in der Friedfertigkeit der Bewohner zu bestätigen.