Weniger Straftaten: Deutschland ist sicherer geworden
Menschen, die täglich Nachrichten schauen oder Zeitung lesen, gewinnen schnell den Eindruck, dass die Straftaten in Deutschland stetig zunehmen. Die Schubladen für Vorurteile werden geöffnet: „Die Flüchtlinge sind Schuld!“, „Die Jugend wir immer rauer!“ oder „Die Polizei ist dem Ganzen nicht mehr gewachsen!“ heißt es dann im Volksmund.
Tatsächlich stimmt dieser subjektive Eindruck nicht mit der Realität überein, denn: Deutschland ist sicherer geworden! 2017 war die Anzahl der Straftaten so gering, wie seit 1992 nicht mehr.
Die niedrigste Kriminalität seit 25 Jahren
Kürzlich berichtet der Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) über einen deutlichen Rückgang der Straftaten in 2017. In diesem Jahr sind 5,76 Millionen Straftaten begangen worden. Was nach „viel“ klingt, sind jedoch fast 10 Prozent weniger als im Vorjahr und die niedrigste Zahl seit 25 Jahren (1992). Setzt man nun die Zahl der Straftaten ins Verhältnis mit der in Deutschland lebenden Bevölkerungszahl ist die Kriminalitätsrate sogar die niedrigste seit 30 Jahren. Auf 100.000 in Deutschland lebende Menschen kommen weniger als 7.000 Straftatbestände, Gewalt- und Kriminalitätsdelikte.
Die Zahlen stammen aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (kurz: PKS). Doch nicht nur ein Rückgang der Straftaten im Allgemeinen kann die Bevölkerung unseres Landes aufatmen lassen: Straftatbestände wie Diebstahl, Wohnungseinbruchsdiebstahl, Taschendiebstahl und Gewaltkriminalität gingen 2017 deutlich zurück. Gerade diese Straftaten schränken Menschen in ihrem subjektiven Sicherheitsempfinden massiv ein. Eine gute Nachricht also für alle, die sich um ihre Sicherheit sorgen.
Auch Aufklärungsrate steigt!
Auch bei der Aufklärungsrate bei Straftatbeständen gibt es eine gute Nachricht: Mit einer Aufklärungsquote von 55,7 Prozent ist dieser Wert der höchste seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2005. Deutschland sei demnach sicherer geworden, meint auch der Bundesinnenminister und betont dabei, dass gleichermaßen weniger Straftaten von Deutschen und Nicht-Deutschen Bürgerinnen und Bürgern verübt werden. Gleichwohl sei dies jedoch kein Grund, sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen: „Bund und Länder haben weiterhin viel zu tun!“, meint der Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
Fühlt Euch sicherer
Die Statistik stimmt jedoch nicht mit den vielen Emotionen der Bundesbürger überein, wie eine Forsa-Umfrage zeigt: 44 Prozent der Deutschen fühlen sich weniger sicher als noch vor einigen Jahren. Zwar meint der Bundesinnenminister, dieses subjektive Sicherheitsgefühl mit einem Ausbau der Videoüberwachung (Beispiel) zu stärken, allerdings bleibt fraglich, ob diese Maßnahme die gewünschte Wirkung zeigt. Immerhin sind Nachrichten und Medien „voll“ von Straftatbeständen, Gewaltdelikten und Einbruchsmeldungen. Durch die sozialen Medien verbreiten sich zudem Erlebnisse von Betroffenen schneller und umfangreicher, als noch vor einigen Jahren.
Die Flut der Informationen kann ohne Frage Angst machen, jedoch zeigt die Statistik, dass diese Angst unbegründet ist: Deutschland ist sicherer geworden! Es wäre schön, wenn diese gute Nachricht einen Platz in den Köpfen und Emotionen der Menschen findet. Positive Ansprache und Umgang miteinander sorgt für eine positive Gegenreaktion und vielleicht wird Deutschland dann noch ein weiteres Stück sicherer!