Pacific Garbage Screening: Riesiger „Kamm“ soll Plastikmüll aus dem Meer fischen
Das Problem der Müllberge von Plastik im Meer wird mittlerweile von vielen aufgegriffen. Immer wieder gibt es dazu neue Forschungen und Entwicklungen, die dagegen steuern möchten. So wie eine junge Architektin aus Deutschland. Diese konstruierte einen „Kamm“, der in ihrem Ansatz durch das Wasser pflügen und den Plastikmüll so einfach abkehren soll.
Plastikmüll als Problem der Weltmeere
Pro Jahr werden mehr als 225 Millionen Tonnen Plastik produziert, zehn Prozent davon landen als Müll täglich bis in die Ozeane. Das sind bis zu 350 Tonnen pro Tag. Die Folgen kann man inzwischen dank aufmerksamer Medien und Umweltschützer weltweit beobachten. Meeressäuger ersticken an Plastikmüll im Magen oder beliebte Strände sind nicht mehr sandig, sondern voller angespülter Plastikflaschen. Damit wird klar, dass eine Lösung gefunden werden muss. Und zwar eine für die Meeresbewohner ebenso wie für die Menschheit generell. Eine, die hier eine Idee hat und umsetzen möchte, ist die deutsche Architektin Marcella Hansch aus Aachen.
Pacific Garbage Screening schafft Lösung
Die Lösung, die Hansch in ihrer Diplomarbeit entwickelte, heißt Pacific Garbage Screening. Das Teil ist 400 Meter lang und 40 Meter hoch und sieht irgendwie aus wie ein Kamm. Mithilfe der Meeresströmung kann man so Plastikmüll aus dem Wasser filtern. Vorher wird mit einer Plattform die Meeresströmung beruhigt, darunter befindet sich ein Kanalsystem mit umfassender Länge. Die Funktionsweise des Plastik-fischenden Kamms ist einfach. Denn das Wasser strömt durch die „Kiele“ des Systems durch, wobei sich die Bewegungen des Meeres punktuell beruhigen lassen. Anschließend kommt ein physikalisches Phänomen zum Tragen. Denn Plastik hat eine geringere Dichte als Wasser, womit bei entsprechend langsamer Strömung die Kunststoffpartikel von alleine nach oben treiben. Dort werden sie von der Plattform abgeschöpft und in der Folge gefiltert.
Viele Vorteile des Kamms
Der „Kamm“, der das Kunststoff aus den Ozeanen fischt, wird mit Seilen am Meeresboden fixiert, wobei dies so flexibel geschieht, dass er sich ganz ohne fremdes Zutun den wechselnden Strömungsrichtungen des Meeres anpasst. Die junge deutsche Architektin ist nicht die einzige, die das Problem des Plastikmülls in den Ozeanen lösen möchte, doch ihre Entwicklung bietet einige wesentliche Vorteile gegenüber anderen Erfindungen. Denn während andere Optionen auch die Meerestiere und Bewohner unter Wasser in Gefahr bringen, arbeitet der „Kamm“ nur an der Oberfläche. Damit sind Lebewesen nicht in Gefahr. Abgesehen davon verbrennt man den gesammelten Plastikmüll nicht. Er wird nämlich erst in Energie und dann in Biokunststoff umgewandelt. Damit schließt sich der Kreislauf und wird durch Recycling fortgesetzt, was den „Kamm“ nochmal attraktiver macht.
Plastikmüll in den Weltmeeren ist nicht nur eine Bedrohung für die Meeresbewohner selbst, sondern generell existenzbedrohend. Die Idee der jungen Architektin kann nicht nur schonend die Ozeane von ihrer Belastung der Menschheit befreien, sondern dabei auch noch Flora und Fauna im Wasser schützen. Bleibt abzuwarten, wann wir eine erste Konstruktion im Meer sehen dürfen… 🙂
Weitere Informationen zum Thema Pacific Garbage Screening gibt es hier!