Die Wirkung eines Lächelns
Ein Lächeln kann die Welt verändern. Das klingt nach Pathos und irgendwie märchenhaft, ist aber wirklich so. Denn in dem Moment, in dem wir ein herzlich lächelndes Gesicht erfassen, verändert sich unsere Stimmung ins Positive.
Das Lächeln als Relikt aus der Steinzeit
Der Grund dafür ist uralt: Menschen sind keine Einzelgänger und auf der Suche nach zwischenmenschlichen Beziehungen. In der steinzeitlichen Sippe versprach eine Gruppe Sicherheit und Nahrung. Lächeln ist eine alte Kommunikationsform und klappt ohne Worte. Dieses Erbe können wir nutzen, um die Welt ein bißchen besser zu machen.
Lächeln bewegt die Jochbeinmuskulatu, unsere Mundwinkel gehen nach oben – allerdings geschieht noch mehr: Echtes Lächeln zeigt sich auch in den Augen. Als angelächelte Person bemerken wir in der Regel, ob wir be-lächelt, ange-lächelt oder vielleicht sogar hämisch angegrinst werden. Die Augen unseres Gegenübers verraten es uns und versprechen Sicherheit und Zugehörigkeit. Es werden beim Lächelnden und beim Angelächelten Glückshormone ausgeschüttet.
Spiegelneuronen als Pforte zum Herzen
Nichts desto trotz bewegen auch schon die gehobenen Mundwinkel etwas in der Psyche, nämlich, dass wir zumeist mit eigenem Lächeln antworten. Ausschlaggebend hierfür sind die so genannten Spiegelneuronen, eine Art Nerven-Echo, das die Imitation der Handlungen anderer ermöglicht. Diese Reaktion ist nicht bei allen gleich stark ausgeprägt. Allerdings ist die körperliche Reaktion häufig ähnlich. Betrachten wir ein lächelndes Gesicht, vertieft sich unsere Atmung, die Gesichtsmuskeln entspannen sich, der Puls wird etwas ruhiger und manchmal weiten sich die Pupillen. Je nach Grundstimmung lächeln oder lachen wir zurück. Ein Grund, weswegen wir die Smileys mögen – sie lösen diese Gefühle in uns aus.
Umgekehrt, bei einem Gesicht mit hängenden Augen und Mundwinkeln, flacht die Atmung ab, manchmal spüren wir eine regelrechte Verengung des Brustkorbs, das Zwerchfell wird angespannt, die Haltung steifer und verkrampfter.
Und auch diese Stimmung ist gewissermaßen ansteckend, was dazu führt, dass beispielsweise nach Feierabend die meisten Menschen nicht nur ruhig, sondern auch trüb drein schauend in der U-Bahn nach Hause fahren.
Mach den Lächel-Selbstversuch
Ehe Du in den Versuch mit anderen Menschen startest, probiere es einfach selbst aus. Nimm ein Glas mit großem Durchmesser oder einen Zirkel und zeichne auf zwei unterschiedliche DIN-A4-Blätter je einen Kreis mittig. Ergänze ein paar Ohren und vervollständige das Gesicht mit einem paar Augen, es genügen zwei dunkle Punkte, bei denen Du im einen Fall zwei sanfte Striche, wie nach unten weisende Falten, links und rechts daneben setzt. In diesem Gesicht zeigen die Mundwinkel des nur aus einer einfachen Linie bestehenden Mundes nach unten, das andere Gesicht erhält einen nach oben weisenden Bogen, an dessen Enden Du mittels zweier Striche noch einfache Lachfältchen zeichnen kannst.
Steck die Welt mit deinem Lächeln an!
Gelingt es Dir, Dich auf dieses Experiment einzulassen und Du lächelst? Dann hast Du Deinen Stoffwechsel gleich mit ausgetrickst, denn wenn wir etwa eine halbe Minute lächeln, schüttet unser Gehirn Glückshormone aus. Es „glaubt“ uns, dass wir gute Laune haben.
Dass diese sogar ansteckend ist, hilft uns dabei, positiven Einfluss auf unsere unmittelbare Umwelt zu nehmen. Deswegen: geh durch die Innenstadt und lächle die Welt glücklicher!