Asyl für Südeuropäer auf vier Pfoten – Straßenhunde retten
Immer mehr Deutsche nehmen streunende und verwahrloste Hund aus den Tierheimen in Südeuropa auf. Durch viele Fernsehfilme und Dokumentationen wird man auf das Elend der Straßenhunde in den schönen, beliebten Urlaubsorten im Mittelmeerraum aufmerksam gemacht. Viele Leute möchten helfen und können das auf diesem Wege tun. Bevor man diesen Schritt geht, gibt es aber einiges zu beachten.
Wie bekommt man einen Straßenhund?
Es gibt sehr viele Tierheime in den Mittelmeerländern, wie zum Beispiel in Spanien, Griechenland, Zypern und viele mehr. Hilfsorganisationen, die es eigentlich in jedem Bundesland gibt, arbeiten mit diesen Heimen zusammen. Sie schalten Anzeigen im Internet, worin Bilder von den Hunden mit kurzer Beschreibung enthalten sind. Vorher werden die verwahrlosten, oft kranken Hunde gepflegt. Sie werden gefüttert, geimpft und mit Medikamenten versorgt. Das Fell ist oft von Parasiten befallen und muss entsprechend behandelt und gereinigt werden. In dieser Zeit lernen die Mitarbeiter in den Heimen die Hunde kennen. Es können kurze Beschreibungen zum Charakter der Hunde gegeben werden. Auf diese Anzeigen kann man sich melden und um den ausgesuchten Hund bewerben.
Die Organisation prüft die Wohnverhältnisse der Bewerber (Garten, Wohnungsgröße usw.). Wenn
alles passt, wird der Flug für den Hund organisiert. Vorher muss man die entstandenen Kosten bezahlen.
Das Leben der Hunde
Manche Hunde sind auf der Straße geboren. Andere wurden schon als Welpen vertrieben oder wurden ausgesetzt, weil sie nicht mehr als Jagd- oder Wachhund gebraucht wurden. Diese Tiere mussten lernen, auf sich selbst gestellt zu sein. Sie müssen Futter suchen, sich um eine Unterkunft kümmern und stets auf der Hut sein. Sie haben keine geregelten Mahlzeiten, leiden oft unter Hunger. Straßenhunde leben in Rudeln und sind sehr sozial miteinander. Machtkämpfe und Streitigkeiten können sie sich nicht erlauben, weil sie die Kraft dafür nicht haben. Kontakte zu Menschen sind selten. Sie planen ihren Tag selber (Ruhepausen, Schlafzeiten, Fresszeiten).
Da diese Hunde dem Tourismus schaden, werden sie von den Behörden aufgegriffen und getötet. Die Mitarbeiter der Tierheime versuchen so viele Hunde wie möglich zu retten. Diese, an Freiheit gewohnten Hunde, kommen dann nach Deutschland in ein geregeltes Leben. Nun entstehen Probleme.
Wenn man einen Straßenhund aufnimmt…
Der Hund kommt nun zu einem Menschen. Er ist daran nicht gewöhnt und verhält sich sehr vorsichtig. Ein beschütztes Zuhause mit Haushaltsgeräten, die er nicht kennt, machen ihm Angst. Straßenverkehr erschreckt ihn und er weiß nicht, wem er vertrauen kann. Er will weglaufen, wird aber an der Leine gehalten. Hier ist viel Einfühlungsvermögen und Geduld gefragt.
Es kann passieren, dass man den Hund niemals im Wald von der Leine lassen kann, weil er es nicht schafft seine Angst zu besiegen. Diese Hunde brauchen viel Liebe und man muss ihnen Zeit lassen. Es dauert, aber, wenn der Hund sich eingelebt hat, gibt er viel Dankbarkeit zurück. Das Aufnehmen eines Straßenhundes ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die gut überlegt sein will.
Es ist wichtig Streunerhunde zu retten und aufzunehmen , aber man muss sich vorher sehr gut informieren. So kann verhindert werden, dass der Hund nach kurzer Zeit wieder im Tierheim landet und man bereitet sich eingiebig auf das neue Familienmitglied vor.