UK Plastics Pact – Für mehr Rücksicht auf die Natur
In Großbritannien haben ganze 42 der größten Supermärkte, Hersteller, Einzelhändler und Marken eine historische und vielversprechende Initiative ins Leben gerufen. Den Sektor der Kunststoffverpackungen will man bis zum Jahr 2025 vollständig verändern. Die Unternehmen, die die Initiative unterzeichnet haben, repräsentieren zusammen ca. 80% der gesamten verkauften Kunststoffe in den Supermärkten Großbritanniens.
Teilnehmende Unternehmen
Die Geschäftsbereiche der teilnehmenden Unternehmen sind sehr vielfältig. Neben vielen anderen Firmen sind die prominentesten Teilnehmer an der Initiative unter anderem Coca-Cola, Aldi, Nestlé, Pepsi, Tesco, Sainsbury, Waitrose oder Unilever. All diese Unternehmen haben sich dem sogenannten UK Plastics Pledge angeschlossen. Ziel ist es, die Menge der verbreiteten Einwegverpackungen aus Kunststoff zu minimieren oder diese sogar ganz abzuschaffen.
Pläne des UK Plastics Pact
Die neue Initiative wurde von der Abfallberatungsorganisation WRAP ins Leben gerufen. Dabei hat WRAP mit den größten britischen Recyclern, Nonprofit-Organisationen und der Regierung eng zusammengearbeitet. Für die kommenden 7 Jahren setzte man eine ganze Reihe verschiedener gemeinsamer Ziele zum Abbau von verschwenderischen Kunststoffverpackungen.
Anfangs möchte die Vereinigung sicherstellen, dass 100% der Kunststoffverpackungen wiederverwendbar sein müssen. Als Kompromiss für dieses Anliegen beschloss man, dass auch Kompostieren oder Recyclen der Plastikverpackungen zulässig ist. Nur, wenn diese Vorgaben erfüllt sind, erhält eine Verpackung die Genehmigung, um in Supermarktregale zu gelangen. Manche Märkte möchten noch einen Schritt weiter gehen und erklären, dass sie für Obst und Gemüse keine Plastikverpackungen mehr zulassen werden. Der UK Plastics Pact strebt außerdem an, die Menge des Kunststoffs, der ordnungsgemäß recycelt wird, von aktuell 30% auf ein Minimum von 70% zu erhöhen.
Unterstützer der Initiative von ganz oben
Umweltminister Michael Gove erklärte, dass das hochgesteckte gemeinsame Ziel, Plastikmüll beseitigen zu wollen, nur realisiert werden kann, wenn die Öffentlichkeit, Regierung und Unternehmen eng zusammenarbeiten. Durch Industriemaßnahmen könne man verhindern, dass Supermarktregale mit überschüssigem Kunststoff bestückt sind. Er freue sich zu sehen, wie viele Unternehmen den UK Plastics Pact unterzeichnen und hoffe, dass noch viele weitere Firmen diesem Beispiel folgen.
Außerdem wird die Initiative von der Ellen MacArthur Foundation unterstützt. Sie wird ihren Teil dazu beitragen, damit sich noch weitere Länder beteiligen. Je mehr Unternehmen, Marken, Hersteller und vor allem Regierungen sich an dem Projekt beteiligen und die Ziele erreichen möchten, desto besser.
Ellen Patricia MacArthur von der MacArthur Foundation erklärte, dass der neue Pakt viele politische Entscheidungsträger, Unternehmen und die Öffentlichkeit zusammenbringen werde, um eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu erschaffen, die die globalen Ursachen von Umweltverschmutzung und Plastikmüll angehe und nicht nur die Symptome. Sie sagte weiterhin, dass der Fokus vor allem auf Innovation, einem verbessertem Design von Packungen und End-of-Use-Systeme liege. Dies solle langfristige Vorteile für die Umwelt bringen und außerdem große, neue wirtschaftliche Chancen bieten.
Der UK Plastics Pact wird, sofern er wirklich eingehalten wird, der Umwelt und damit unserem Planeten eine erhebliche Verbesserung bescheren. Das Ergebnis hängt natürlich auch davon ab, wie viele Länder und Unternehmen sich in der Zukunft noch der Initiative anschließen werden. Es ist von großem Vorteil, dass Großbritannien als fortschrittlicher Staatenbund mit gutem Beispiel voran geht. Dabei gewann man auch prominente Unternehmen für eine Zusammenarbeit. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Kunststoffindustrie dem Pakt etwas entgegenzusetzen hat.