Finnland lacht – Glücksstudie der UN
Dunkles, tristes Finnland? Von wegen! Die glücklichsten Menschen der Welt sind laut dem aktuellen World Happiness Report 2018 die Finnen. Diese Studie im Auftrag der United Nations (UN) wurde von einem Team aus Spezialisten verschiedenster Fachbereiche durchgeführt: Der sogenannte Globale Zufriedenheitsausschuss besteht aus Forschern in den Bereichen Psychologie, Wirtschaft, Stadtplanung, Zivilgesellschaft, Ökonomie und Politik.
Zufriedenheit objektiv messen
Aber was genau unterscheidet die Finnen von Bürgern anderer Länder? Wie wird Zufriedenheit und Glück zu einer Zahl? Ein ausschlaggebender Faktor ist zum Beispiel die Migration im betrachteten Land. Je mehr wegziehen, desto schlechter. Je mehr zuziehen, umso besser. So wird die Attraktivität des Wohnens in einem Land gemessen. Aber auch die Konsequenzen für Immigranten wurden betrachtet. Man befragte hierfür beispielsweise die Bürger eines Landes, ob es gut oder schlecht sei, Einwanderer als Nachbarn zu haben. Diese Akzeptanz von Immigranten floss ebenfalls mit in die Studie ein.
Jährlicher Bericht seit 2012
Der Zufriedenheitsbericht wird jährlich erstellt, um ein Bewusstsein für die Lebensqualität im internationalen Vergleich zu schaffen. Hierbei geht es darum, Regierungen zu ermutigen, die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern. Den „World Happiness Report“ gibt es schon seit 2012, initiiert wurde er vom „Netzwerk Nachhaltige Entwicklung“ der UN. „Was wir während dem Erstellen des Berichtes 2012 gelernt haben, ist, dass Zufriedenheit sich von Region zu Region und im Laufe der Zeit systematisch verändert“, berichtet das Forscherteam.
Unglück als Maßstab für Glück
Um einen objektiven Vergleich zwischen den Ländern zu ermöglichen, benutzen die Forscher ein Modellland namens „Dystopia“. Der Name leitet sich von „Dystopie“ ab und meint ein Land, dass überall so schlecht wie möglich ist. So ist der Punktestand der einzelnen Länder eine Aussage über ihre Entfernung vom Unglücklichsein.
Deutschland auf Platz 15
Diese Systematik wurde dann zur Grundlage für die Berechnungen der Skala, die im Jahre 2018 von 2905 Punkten bis zu 7632 Punkten auseinandergeht. Neben Finnland sind in den Top 3 in absteigender Reihenfolge Norwegen und Dänemark, alles skandinavische Länder. Aber auch Deutschland liegt im Ranking der 156 evaluierten Staaten nicht schlecht: Platz 15 belegt die Bundesrepublik, eine Steigerung um einen Platz. 6965 Punkte haben wir hierzulande bekommen.
Deutschland ist glücklicher geworden
Die Länder wurden allerdings nicht nur „benotet“. Eine weitere Statistik des 172 Seiten umfassenden Berichts zeigt, wie sehr sich die Staaten verbessert haben. Hier ist Togo auf Platz eins mit 1191 Punkten Verbesserung, danach folgen Lettland und Bulgarien. Deutschland hat immerhin noch um 369 Punkte in ca. drei Jahren zugelegt. Die meisten anderen westeuropäischen Länder verzeichnen einen Rückgang.
Online einsehbar
Für alle Interessierten bietet die Internetplattform des World Happiness Report ihre Ergebnisse von 2012-2018 als Download an. Neben den Länderstatistiken wurden zahlreiche weitere Studien rund ums Thema Glück und Zufriedenheit durchgeführt. „Immer häufiger wird Zufriedenheit als Maßstab für sozialen Fortschritt angesehen“, schreiben die Forscher auf ihrer Website. So ist ihr Ziel, ihre Forschung so objektiv und exakt wie möglich zu gestalten, um „Politik zu ermöglichen, die ein besseres Leben unterstützt.“