Ein Meer ohne Müll – Der Staubsauger für den Ozean
Das Meer und Surfer – kaum etwas Anderes ist so untrennbar miteinander verbunden wie diese beiden Begriffe. Dass die einen herausfordernde Wellen des anderen gerne bezwingen, ist die eine Sache. Doch nun zeigt sich eine andere, sehr positive Entwicklung. Denn der 19-jährige Boyan Slat hat ein Konzept für die Meersäuberung entwickelt, das mehr als zukunftsversprechend ist. Sein Name? Ocean Clean up!
Einfaches und günstiges Prinzip
Immer wieder haben sich Surfer an Säuberungsaktionen im Meer beteiligt und diese aktiv unterstützt. Und nun hat Slat ein Konzept entwickelt, das mehr als 33x günstiger und 7900x schneller ist als alle Reinigungsmethoden, die es bisher gab. Das Gerät nennt sich The Ocean Clean up und nutzt die Meeresströmung, um Plastikmüll zu sammeln, anschließend zu filtern und wieder zu recyceln. Am Ende wird das Ganze zu Öl verarbeitet. Dank schwimmender Barrieren, die am Meeresboden befestigt sind, wird es möglich, Plastikmüll effektiv zu sammeln und anschließend aus dem Meer zu filtern. Damit ist die komplette Müllbefreiung der Ozeane zu 100 Prozent natürlich, sie wird nämlich durch Wind und Strömung betrieben.
Das komplette Leben im Meer, Fische, Krebse, Algen und Kleingetier bleiben verschont und sind komplett ungefährdet. Unter den Barrieren verbreiten sich die natürlichen Strömungen im Meer und seine Bewohner, während sich vor den Barrieren der leichte Plastikmüll sammelt, der auf der Wasseroberfläche schwimmt.
Eine Simulation zu dem genauen Vorgang des Ocean Cleanup wird im nachfolgenden Video dargestellt.
Quelle: YouTube (https://youtu.be/jS2RZz3Gk_k)
Exakte Dimension des Einsatzes ist möglich
Wie viele Barrieren in welchem Abschnitt des Meeres zum Einsatz kommen, ist einfach berechenbar. Grundsätzlich ist die Anzahl gut skalierbar und dafür ausgelegt, Millionen Quadratkilometer der Ozeane zu säubern. Dank großflächiger Einsatzoptionen und einer sehr hohen Effektivität ist Ocean Clean Up in der Lage eine ganze Meeresströmung innerhalb von fünf Jahren zu filtern. Das ist das Ergebnis einer Umsetzbarkeits-Studie, die Forschern im Juni 2014 präsentiert haben. Dank einer ausgeklügelten Crowd Funding Aktion kann der umweltbewusste Student mit einigen Hundert Freiwilligen den nächsten Schritt in der Umsetzung von The Ocean Clean Up in Angriff nehmen. Insgesamt hat man 2,2 Millionen Dollar gesammelt, was einen erfolgreichen Start in die Testphase durchaus möglich macht. Immerhin gibt es bereits jetzt Anfragen von mehr als 100 Unternehmer, die den gesammelten Plastikmüll aus dem Meer weiter verarbeiten möchten. Damit besteht die Chance, dass sich das Projekt zur Meeressäuberung selbst finanziert.
Testphase in der Nordsee
Die Testphase für The Ocean Clean Up soll mit einer kilometerlangen Sperre in der Nordsee vor der niederländischen Küste beginnen. Diese Barrieren verankert man am Meeresboden. Dank der Strömung sollen die Plastikteile genau dorthin getrieben werden. Boyan Slat geht es in diesem ersten Schritt einfach darum, zu beweisen, dass das Konzept tatsächlich funktioniert. Kommt es zu einer richtigen Umsetzung, soll die Barriere 100 Kilometer lang sein. Wichtig ist, dass man sie tausende Kilometer vor der Küste angebringt, um auch effektiv und ungehindert wirken zu können. Angepeilt ist das Jahr 2020, in dem mit dieser effektiven und schonenden Müllentsorgung im Meer begonnen werden soll.
Hendrik Ems
Eine tolle Erfindung, wenn es sich für die Zukunft auszahlt und mit Erfolg gekrönt ist.