Neuseeland verbietet Verwendung von Mikroplastik ab 2018
Neuseeland ergreift mittels Gesetzen die Initiative gegen Mikroplastik. Die kleinen Plastikzusätze sind vor allem in Hygieneprodukten enthalten. Die Verwendung wollte die Industrie selbstverpflichtend reduzieren, doch das ist bisher nicht passiert. Nun wird Neuseeland 2018 als erste Nation ein Gesetz gegen dieses Plastik erlassen. Ein Lichtblick und möglicherweise Startschuss, um auch andere Länder zu motivieren!?
Verbot kommt Mitte 2018
Im Februar verkündete Nick Smith, Umweltminister Neuseelands, Mikroplastik in Pflegeprodukten zu verbieten. Zwar steht eine genaue Ausformulierung des Gesetzes noch aus, ein genaues Datum wurde von Smith dennoch genannt: Ab 1. Juli 2018 soll das Verbot in Kraft treten. Umweltorganisationen begrüßen diesen Schritt und sprechen sich für eine möglichst umfangreiche Definition für Mikroplastik aus, damit das Gesetz weitreichend anwendbar wird.
Gefahr in vielen Produkten
Mikroplastik ist trotz Selbstverpflichtung der Industrie in einer umfassenden Zahl von Produkten enthalten, hauptsächlich bei Hygiene- und Pflegeprodukten. Von der Zahnpasta über Duschgel bis zu Kosmetika – diese Plastikzusätze sind meist in der Form von Polyethylen in diesen Produkten vorhanden. Die Industrie hatte sich selbst verpflichtet, weniger Polyethylen in ihren Produkten zu benutzen – Neuseeland geht das nicht weit genug, nun gibt es ein Gesetz gegen den Gebrauch.
Forschungsergebnisse unklar
Forschungen im Bereich Mikroplastik und Gesundheit kommen bisher nicht zu einem eindeutigen Ergebnis. Neuseelands Schritt, weniger von den Plastikstoffen im Umlauf zu haben, ist dennoch ein wichtiges Signal. Das Plastik gelangt schließlich irgendwann in die Umwelt, wo ein Weniger an feinen Plastikteilen nur zu begrüßen ist.
Umweltorganisationen machen aufmerksam
Diverse Umweltorganisationen machen verstärkt in den letzten Jahren auf Mikroplastik aufmerksam. Bislang herrschen lokale Lösungen zur Beseitigung der Zusätze vor. Innovative Unternehmen wie Guppy Friend erproben technische Lösungen zur Beseitigung von Mikroplastik in der Umwelt. Staatliche Maßnahmen, die sich speziell gegen diese Plastikzusätze richten, sind allerdings rar und „nur“ in der allgemeinen Umweltpolitik enthalten. Neuseelands Schritt, mit einem Gesetz gezielt einzugreifen, ist der erstmalige Versuch, mit einer staatlichen Maßnahme gezielt dagegen vorzugehen.
Politische Lösungen in Gesprächen
Mit Neuseeland zeigt somit die erste Nation eine echte Initiative gegen Mikroplastik und die möglichen Folgen. Zuvor haben sich aber bereits einige Politiker des Themas angenommen und diskutieren Verbote oder Einschränkungen. Ideen in dieser Richtung kommen aus Großbritannien, den USA, Kanada, Taiwan und Südkorea. Konkrete Pläne oder Gesetzesvorhaben, wie es die Neuseeländer zeigen, sind in diesen Ländern aber noch nicht auf dem Weg. Auch die Frage nach dem Umfang der Verbote oder Einschränkungen ist sehr uneinheitlich. Möglicherweise setzt Neuseeland mit dem Verbot jedoch einen ersten Schritt, sodass bald auch andere Länder folgen werden.
Neuseelands Gesetzesvorstoß ein Zeichen
Das Verbot von Mikroplastik in Pflegeprodukten ab 2018 in Neuseeland ist ein Zeichen in die richtige Richtung. Trotz bislang unklarer Forschungsergebnisse zu den Folgen von Mikroplastik wird nun auch von staatlicher Seite aus gegen die kleinen Plastikteilchen vorgegangen – kleine Umweltunternehmen in privater Hand und Umweltorganisationen waren bislang allein. Neuseelands Vorstoß wird sicherlich das Thema Mikroplastik auch in anderen Ländern neuen Anschub verleihen.